Bewahrung durch eine harmlose Fotografie

Bei einer gläubigen Schwester wurde einst eine Hausdurchsuchung gemacht. Leute von der Miliz und vom KGB waren auf der Suche nach Dingen, die auf religiöse Betätigung schließen ließen. Nun hing im Wohnraum der Schwester eine Fotografie von ihr, die sie mit einem Mann zeigte, der große Ähnlichkeit mit Nikita Chruschtschow aufwies. Die Eindringlinge erschraken, als sie das Bild sahen. "Wann waren Sie mit Genosse Chruschtschow zusammen und aus welchem Grund wurde die Aufnahme gemacht?", fragten sie. Die Schwester gab keine Antwort. Unvermittelt machten die Besucher kehrt und verließen das Haus mit leeren Händen. Herzen und Gewissen dieser Männer waren hart, aber Gott weckte Furcht in ihnen durch eine harmlose Fotografie.

Quelle: Aus dem Buch "Der getaufte Geldbeutel. Russische und andere Geschichten" von Gerhard Hamm, Hänssler-Verlag, 1983
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