Bewahrt vor dem Biss der Schwarze Witwe

In einem kleinen Ort, der gut 150 Kilometer von Buenos Aires landeinwärts liegt, gibt es nur ein Gasthaus mit einem einzigen Gastzimmer unter dem Dach. Eines Tages fand der Wirt einen Fremden, der dort übernachtet hatte, tot im Bett. Die beiden nächsten Gäste, ein junger Trapper und ein Soldat, der große Lust zeigte, es mit den Gespenstern des Zimmers aufzunehmen, hatten dasselbe Schicksal. Als dann ein Missionar kam, beschwor der Wirt diesen, nicht in der Totenkammer zu übernachten; der aber sagte lächelnd: "Unser Leben steht in Gottes Hand, und gegen alle bösen Geister habe ich ein Mittel. Hier, meine Bibel, in der ich vor dem einschlafen noch ein Kapitel lesen werde." - Der Missionar hatte gesagt, dass er morgens um 8 Uhr herunterkommen wolle. Es wurde 9 und 10 Uhr. Da trat er wohlbehalten herein. Er lachte und sagte: "Nur ein bisschen kleines Ungeziefer. Jedenfalls bin ich nicht daran gestorben, sondern habe herrlich ausgeschlafen, nachdem ich nachts noch lange in meiner Bibel gelesen habe." Er klappte die Bibel auf: "Nanu, was ist denn das? Da liegt ja ein Tier darin!" Der Wirt trat hinzu, blickte auch in das Buch und verfärbte sich. In seinen Augen stand das Grauen: "Die Schwarze Witwe! Ihr steht wirklich im Schutz des Höchsten. Wo sie einen Menschen sticht ist der Tod so sicher wie bei einem Kobrabiss."

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 2012
© Alle Rechte vorbehalten