Besorgnis um unsterbliche Seelen

C. H. Spurgeon:
Ein Schiff durchkreuzt den Atlantischen Ozean und begegnet dem schadhaft gewordenen Auswandererschiff "Dänemark". Nimm an, der Kapitän wäre unbekümmert daran vorbeigefahren. Er hätte nach der anderen Seite hinsehen können, um nicht aufgehalten zu werden. Er hätte zu sich sagen können: "Ich bin verpflichtet das Beste meiner Herren Reeder zu suchen. Es wird mich sehr aufhalten, wenn ich mich jetzt um dieses Schiff kümmere; ich tue deshalb wohl daran, es gar nicht zu sehen und vorüber zu fahren." 
Es hätte so geschehen können und dann wäre das Schiff bald untergegangen. Der Kapitän aber war ein Mann von edlerer Art. Es wandte sich nicht mit geschlossenen Augen von dem gefährdeten Schiff ab. Was tat er statt dessen? Alle Achtung vor ihm; er kam herzu und nahm das schadhaft gewordene Schiff ins Schlepptau. Das war aber nicht alles. Er fand, dass er so nicht  weiter kam und so entschloss er sich, die Hunderte von Auswanderern an Bord seines Schiffes zu nehmen und das andere Schiff sich selber zu überlassen. Aber sein Schiff konnte jene Mannschaft und seine eigne Ladung nicht tragen. Was nun? Die Entscheidung, die er traf, gereicht ihm zur Ehre. Über Bord mit der ganzen Ladung, damit die Menschen gerettet werden können! Gottes Segen ruht auf diesem Mann. Die Ladung sinkt ins Wasser; die Mannschaft und die Passagiere jenes Schiffes werden aufgenommen und nach dem nächsten Hafen gebracht. Er hätte sich leicht verbergen können, nicht wahr? So könntest du es, der du dich einen Christ nennst. Kannst du durch diese Welt gehen und blind sein gegen die Lage verlorener Sünder?

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1275
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