Bereute Gebetserhörung
Vor vielen Jahren saß ein junger Mann, der Sohn eines Mitglieds einer der Wesleyanischen Gemeinden in Leeds, im Kerker und sah wegen Mordes seiner Hinrichtung entgegen. Am Abend vor der Hinrichtung fand in der betreffenden Kirche eine Gebetsstunde statt, in der man den Herrn um die Bekehrung dieses Sohnes anflehte. In der betreffenden Versammlung bekannte seine Mutter, die mit zugegen war, folgendes: Dieser ihr Sohn sei einst als ganz kleines Kind sehr schwer krank gewesen, so dass die Ärzte ihn gänzlich aufgegeben hätten. Aber sie wollte sich nicht von ihm trennen und sandte zu einem Geistlichen, damit dieser den Herrn um die Genesung des Kindes anflehe. Derselbe kam und brauchte, indem er betete, den Ausdruck: "Wenn es Dein Wille ist, so mache den Jungen gesund." - "Aber," fuhr die Mutter fort, "ich lehnte mich auf und sagte: 'Das genügt nicht; er muss gesund werden, ich kann ihn nicht entbehren.' Der Geistliche machte mich nun in erster Weise auf meine Verirrung aufmerksam und suchte mich dazu zu bringen, meinen Willen dem Willen Gottes unterzuordnen; ich aber wollte mir nichts sagen lassen, ich blieb bei meiner Forderung und wiederholte den Schrei meines Herzens: Das Kind soll am Leben bleiben! Da sprach der Geistliche mit großer Bewegung zu mir: ‚Frau, ich glaube, Gott wird Ihnen Ihre Bitte gewähren. Das Kind wird genesen und für Sie wird die Zeit kommen, da sie es bitterlich beklagen werden, dass Ihr Gebet Erhörung gefunden hat.' - Und", schloss die Mutter ihren traurigen Bericht, "mein Sohn wurde wieder gesund und jetzt beklage ich dieses bitterlich."
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