Bereitschaft im Vertrauen auf Gott

Hudson Taylor vernahm einige Monate nach seiner Bekehrung eindeutig und klar den Ruf: "Gehe du für mich nach China." Dieser Befehl wurde gleichsam der feste Grund unter seinen Füßen, das große Wunder, aus dem er lebte. Er wurde für ihn zur Verheißung: "Gehe du nur, den Weg bahne ich schon." 
Als er vom Pfarrer jenes Dorfes ein Buch über China leihen wollte, erzählte er ihm, dass Gott ihn berufen habe, sein Leben dem Missionsdienst in jenem Lande zu weihen. "Und wie gedenken Sie, dorthin zu gehen?", fragte er. 
"Ich antwortete", erzählt H. selbst, "dass ich das noch gar nicht wisse, dass es mir aber so vorkäme, als sollte ich es machen wie die Zwölf und die Siebzig in Judäa, nämlich gehen ohne Tasche und Beutel, nur abhängig von ihm, der mich aussenden, der auch für alle meine Bedürfnisse sorgen würde. 
Dann legte er freundlich seine Hand auf meine Schulter und erwiderte: "Ach, mein Junge, wenn Sie ein wenig älter sind, dann werden Sie klüger sein. Solche Gedanken waren ganz gut in den Tagen, da der Herr selbst auf Erden war, aber nicht jetzt." 
" Älter bin ich seitdem geworden", so fügt Hudson Taylor hinzu, "aber nicht klüger. Ich bin mehr als je überzeugt: Wenn wir die Weisungen unseres Meisters befolgen und seinen Verheißungen glauben, so werden wir finden, dass sie auch für unsere Zeit noch ganz passend sind." Dieser Mann wurde der Bahnbrecher des Evangeliums in China, der Begründer der China-Inland-Mission. 

Nach: "H. T., Ein Glaubensheld im Dienst der Evangelisation in China", von O. Schulze. Ev, Missionsverlag, Stuttgart. 

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 306
© Alle Rechte vorbehalten