Bekenntnis schafft Vertrauen und Gemeinschaft

Eine Frau, die ihr Leben Christus hingab, erzählte: Ihre Mutter hielt sie in der Jugend sehr streng; sie bekam kaum Süßigkeiten. Wenn sie nun einkaufen musste, nahm sie immer wieder Geld für Süßigkeiten weg, freilich nicht mit gutem Gewissen. Um ihr Gewissen zu beruhigen, sparte sie und machte ihrer Mutter eines Tages ein Geschenk, gleichsam als Sühne, aber ohne ihr zu sagen, warum. Sie dachte, damit sei alles erledigt, kam aber doch nicht zur Ruhe. 
Später wurde ihr, erst nach dem Tode der Mutter, in der Schweigezeit deutlich, dass sie es ihrem Mann und ihren Kindern sagen müsste. Es fiel ihr sehr schwer, da sie fürchtete, den Kindern gegenüber etwas von ihrer Autorität zu verlieren; aber sie gehorchte der Führung. Und die Wirkung? Ihre Kinder kamen nacheinander zu ihr und sagten: Mutter, ich muss dir auch ein Geschenk machen, und bekannten nun ihrerseits Ähnliches. Das schuf eine neue, starke Gemeinschaft zwischen Eltern und Kindern auf dem Grund unbedingter Ehrlichkeit. 

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 285
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