Bekehrung einer Frau in Neu-Guinea
Ein Pastor berichtet: Der bekannte Missionsinspektor Albert Hoffmann, Pioniermissionar auf Neu-Guinea, erzählte mir einmal eine Geschichte, die ich nicht vergessen habe. Ich hatte zu ihm gesagt: "Bruder Hoffmann, ich habe solch einen Kampf um meinen Christenstand. Es ist kein Kinderspiel, auch für einen Pastor nicht, in einer Welt, die dem Teufel dient und der Hölle entgegeneilt, Jesus zu gehören." - "Da will ich dir mal was erzählen", begann er. "Wir hatten auf Neu-Guinea die Sitte, dass die Papuas, wenn sie Christen werden wollten, Unterricht bekamen, damit sie Jesus richtig kennen lernten. An einem Sonntag wurden sie dann getauft. Das war immer ein großes Fest. Auch viele Heiden kamen dazu. Aber das Entscheidende geschah immer am Abend vorher. Da wurde ein großes Feuer angezündet. Die Täuflinge schritten heran. Auf den Armen hatten sie all ihr Zeug vom Götzendienst: Zaubersachen, Götzenbilder, Amulette. Und dann traten sie ans Feuer - und warfen diese Zeichen ihres alten Lebens in die lodernden Flammen. Einmal habe ich eine junge Frau beobachtet. Die trat auch mit einem Arm voll Götzenbildern und Amuletten ans Feuer. Aber in dem Moment, als sie das Zeug hineinwerfen will, da kann sie es nicht. Sie hat sicher gedacht: 'Damit haben meine Ahnen gelebt. Damit ist meine ganze Vergangenheit verbunden. Davon kann ich mich doch nicht trennen!' Sie geht zurück. Dabei fällt ihr ein: 'Aber dann kann ich nicht Jesus gehören!' Darauf geht sie wieder drei Schritte vor, kann sich aber wieder nicht davon trennen und geht noch einmal zurück. Da bin ich zu ihr gegangen", berichtete Missionsinspektor Hoffmann weiter, "und habe gesagt: 'Es fällt dir zu schwer. Überlege es dir lieber noch einmal. Du kannst dich ja zur nächsten Taufe wieder anmelden.' Darauf überlegte die junge Frau einen Augenblick lang, tat schnell drei Schritte vor, warf die Sachen ins Feuer und sank ohnmächtig zusammen." Und ich vergesse nicht, wie Missionsinspektor Hoffmann, ein Siegerländer mit einem Gesicht wie ein Holzschnitt, mir abschließend sagte:
"Ich glaube, nur wer eine wirkliche Bekehrung erlebt hat, versteht die Erschütterung dieser Frau."
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