Bekehrte Kannibalen, die Freude der Missionare
C. H. Spurgeon:
Ich sprach gestern mit einem Mann Gottes, welcher das Evangelium auf den "Neuen Hebriden" gepredigt hat, wo die Bewohner noch bis in die jüngste Zeit hinein Kannibalen waren. Durch Gottes Gnade war er das Werkzeug gewesen, Hunderte, wenn nicht Tausende der früheren Wilden zum Christentum zu führen und als ich mit dem lieben Bruder über seine Beschwerden sprach, sagte er: "Aber Sie hier in England kennen die Freude derer nicht, welche den Kannibalen predigen!" Es ist wahr, die meisten Missionare, welche zuerst hingingen, wurden getötet und gegessen und auch unser Freund entging diesem Tode nur mit knapper Not. Ich lauschte, um zu hören, welches denn seine spezielle und besondere Freude dort sei.
"O!" sagte er, "die Freude, einen Kannibalen zu Christus zu führen, ist eine größere Seligkeit, als Sie sich denken können, die Sie nur gewöhnliche Leute zum Heiland führen, und", fügte er hinzu, "ich möchte fast sagen, dass ich keine Christen hierzulande kenne, welche meine bekehrten Kannibalen übertreffen. Wenn Sie sehen wollen, wie der Sonntag geheiligt wird, müssen Sie mit mir kommen und sehen, wie diese Leute ihn heiligen, die Kannibalen gewesen sind. Sie, die einst daran gewöhnt waren, ihre Mitmenschen zu verspeisen, stehen nie ohne Gebet auf und setzen sich nie zu Tisch, ohne Segen von Gott zu erflehen. Es gibt kein christliches Haus, in welchem nicht des Morgens und Abends Andacht gehalten wird. Diese Leute", so fuhr er fort, "führen ein göttliches Leben und klammern sich an Christum und indem ich sie ansehen, macht es mir ungemeine Freude, das Werkzeug gewesen zu sein, die Kannibalen zu Christus zu führen."
Ich fürchte, dass es viele Namenschristen gibt, welche nicht halb so gut sind, wie diese bekehrten Kannibalen. Was ist der Grund? Nun, sie haben das Leben und volle Genüge von Christus erhalten und manche unter uns haben sehr wenig davon.
© Alle Rechte vorbehalten