Beispiele von innerer Ruhe unter Verfolgung und Qualen

C. H. Spurgeon:
Als einer von den Märtyrern um Christi willen verbrannt werden sollte, sagte er zu dem Richter, welcher den Scheiterhaufen anzuzünden befahl: "Möchtest du kommen und deine Hand auf mein Herz legen?" Der Richter tat es. "Merkst du, dass es sehr klopft und spürst du irgend welches Zeichen von Furcht?" "Nein", sagte der Richter. "Und nun lege deine Hand einmal auf dein eignes Herz und sieh' zu, ob du nicht viel unruhiger und erregter bist, als ich es bin." 
Denkt an jenen Mann Gottes, welcher an dem Morgen, da er verbrannt werden sollte, so ruhig schlief, dass man ihn schütteln musste, um ihn munter zu machen. Er wusste, dass er verbrannt werden sollte, aber er hatte ein solches Vertrauen zu Gott, dass er ruhig schlafen konnte. Das ist "der Friede Gottes, welcher höher ist, als alle Vernunft." 
Als in der Verfolgung unter Diokletian die Märtyrer in das Amphitheater geführt wurden, um von wilden Tieren zerrissen oder auf einen glühenden Stuhl gesetzt zu werden, oder um mit Honig bestrichen und dann von Wespen oder Bienen totgestochen zu werden - sie blieben ruhig und gaben nicht nach. Denkt an jenen Mann, der auf einen Bratrost gelegt wurde, um zu Tode geröstet zu werden, der zu seinen Peinigern sagte: "Auf der einen Seite bin ich nun wohl genug geröstet und ihr könnt mich wohl umdrehen." Woher diese Ruhe unter solchen Umständen? Es war "der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft." Heute haben wir derartig nicht zu leiden; aber wenn es jemals wieder dahin kommen sollte, wird es sich zeigen, welchen Frieden ein Christ genießt.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1352
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