Behinderten-Wettlauf
Vor einigen Jahren war Olympiade in den Vereinigten Staaten. 400m-Endlauf. Da stehen acht Behinderte am Start. Jeder will gewinnen. Sie laufen los. Das ist nicht rassig und elegant, wenn Behinderte laufen. Aber sie laufen. Dann, etwa 30-40 Meter vor dem Ziel, gerät einer aus der Spitzengruppe ins Straucheln, fällt der Länge nach hin. Pech gehabt, alter Junge, Pech gehabt. Hat ja auch sein Gutes. Da bin ich schon einmal einen Konkurrenten los. Vielleicht hat einer so gedacht und wollte vorbei. Da passiert Unglaubliches: Einer unter den Behinderten unterbricht seinen Lauf, humpelt auf den Gestürzten zu, richtet ihn auf, greift ihm unter die Arme. Der kann nicht mehr richtig, aber der andere ergreift ihn, humpelt mit ihm weiter. Das sehen die anderen. Keiner kann auf einmal mehr vorbeilaufen. Sie wenden sich den beiden zu, greifen sich allesamt unter die Arme, der Gestürzte in der Mitte. Dann laufen sie und schleppen sich gemeinsam ins Ziel.
[Sinngemäß]: So ist Gemeinde. Eine Gemeinde voller Gebrechlicher, Behinderter, aber Gemeinde Jesu, in der wir uns unter die Arme greifen...
Klaus Eickhoff
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