Ausdauer führt zum Ziel - Ferdinand von Zeppelin
Viele Erfindungen wären nicht gemacht worden, wenn nicht ihre Schöpfer mit oft unglaublicher Ausdauer einer ungläubigen Welt gegenüber ihr Ziel verfolgt hätten. Ein besonders bekanntes Beispiel dafür ist Graf Ferdinand v. Zeppelin. "Das Ringen um die richtige Technik war nicht so schwer wie die Notwendigkeit, den Widerstand der menschlichen Dummheit niederzukämpfen. Gleichgütigkeit und allenfalls Mitleid hier, Spottsucht und Hohn da - das Ergebnis: Ablehnung, Warnung, Vernichtung." Nur die alten Bodenseekapitäne trauten dem hartnäckigen Narren noch etwas zu. Von 6. 000 deutschen Kapitalisten, an die er sich wandte, erhielt er ganze 8. 000 Mark! Im Jahre 1900 unternimmt er, betend, die ersten drei Aufstiege, 1901 befiehlt er in Manzell, das havarierte Luftschiff zu zerschlagen, ohne zu wissen, ob er je ein zweites werde bauen können. Am 17. Januar 1906 zerstört ein Sturm das zweite Modell nach der ersten Probefahrt, und wieder zertrümmert die Axt in Rißlegg ein Werk vieler Jahre. Ein anderer wäre verzweifelt, aber Zeppelin erklärte angesichts der Trümmer seines Werkes: "Nein, ich baue ein drittes."
Im Oktober erbringt die Probefahrt des dritten Modells eine halbe Million Mark vom Reich. Sturm und Gasexplosion vernichten am 05. August 1908 bei Echterdingen das vierte Modell. Da schmilzt das Eis. Das Volk sammelt eine Nationalspende von sechs Millionen. Davon konnte endlich eine Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Luftschiffen in Friedrichshafen gegründet werden Graf Zeppelins unverwüstliche Gabe, im Unglück unbeugsam, im Glück und Erfolg bescheiden zu bleiben, hatte triumphiert.
Nach: Helmolt, "Das Ehrenbuch des deutschen Volkes".
© Alle Rechte vorbehalten