Aus der Tiefe gerettet

Gnade bindet uns endgültig an den Retter. Gnade macht es uns unmöglich, ihn zu vergessen. Wen Gott aus der Tiefe zog, der kommt nicht mehr los von ihm. Es sei denn, er gleiche jenem schrecklichen Mann, von welchem eine alte japanische Geschichte erzählt:

Er ritt mit seinen Dienern aus und stürzte mitsamt seinem Pferd von einer hohen Brücke hinab. Die Diener gaben ihn verloren. Da hörten sie ihn rufen. Er war in der grausigen Tiefe an einem Baum hängen geblieben. Sie zogen ihn herauf und erwarteten, einen zitternden und dankbaren Mann zu erblicken. Er aber, kaum droben, begann sich darüber zu beklagen, dass er die vielen schönen Pilze vom Talboden nicht mit sich habe nehmen können. Voll Grauen wandten sich die Diener von diesem entsetzlichen Menschen ab, sagt die Geschichte.

Entsetzlich ein Mensch, der aus der Tiefe gerettet wurde und nicht zittert und nicht dankt.

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 647
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