Auf Reisen
Auf einer Reise nach Sibirien, kamen Dr. Baedecker und J.B. Kargel auch nach Minussinsk. In dieser Gegend wollten sie einige christliche Häftlinge aufsuchen, darunter auch den ehemaligen Trinker und Ehemann der einst besessenen Frau. Aber der Verbannungsort lag ca. 60 km weit weg, und konnte mit keinem öffentlichen Verkehrsmittel erreicht werden. Aber Kargel fand einen Kutscher, der bereit war, ihn hinzufahren. Unterwegs kam dieser zum Glauben. Den gesuchten Häftling aber konnten sie nicht finden. Er sei, so erinnerte man sich, weil der orthodoxe Priester öffentlich gegen ihn auftrat, weggezogen. Ca. 50 km weit. Glücklich, neue Informationen erhalten zu haben, entschloss sich Kargel, auch diesen weiteren Weg zu unternehmen. Der nun bekehrte Kutscher wollte Kargel nicht allein lassen, und so machten sie sich auf den Weg. Bis es so weit war, fanden sie bei einem Esten Unterschlupf - und auch dieser kam zum Glauben an Jesus Christus! Als sie aber das zweite Dorf erreichten, stellte sich heraus, dass der Gesuchte bei allen in guter Erinnerung war, aber, weil er hier keine Arbeit fand, nach Minussinsk gezogen sei. Kargel wurde klar, dass die "Irrfahrt" nur einen Sinn hatte, dass diese zwei Menschen von Jesus hörten und gläubig wurden.
(Fürstin Sophie Lieven, Eine Saat, die reiche Frucht trägt, Brunnen 1952)
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