Argumente gegen die Auferstehung
Ein Mann Gottes erzählt:
Seit zwei Jahren besuchte ich je und je einen jüdischen Arzt. Ich verkündigte ihm das Evangelium, aber meine Worte schienen lange keinen besonderen Eindruck auf ihn zu machen. Da kam die Osterzeit. Als ich am Osterfest in die Kirche kam, traf ich dort zu meinem freudigen Erstaunen auch meinen jüdischen Doktor, der gekommen war, um eine Osterpredigt zu hören. Nach dem Gottesdienst wartete er am Ausgang auf mich und wir gingen eine Straße Wegs zusammen. Es lag nahe, dass die Auferstehung Christi der Gegenstand unseres Gespräches wurde. "Die Juden", sagte mein jüdischer Freund, "haben höchstwahrscheinlich den Leichnam Jesu gestohlen und nun meinen die Christen, Er sei auferstanden." - "Angenommen, Ihre Behauptung sei richtig, so beantworten Sie mir folgende Frage: Warum haben dann die Juden diesen Leichnam nicht öffentlich ausgestellt, um die Jünger zuschanden zu machen, die aller Welt verkündigten, ihr Meister sei von den Toten auferstanden?"
Ein Beweis, dass der Doktor die Unhaltbarkeit seiner Behauptung fühlte, lag darin, dass er erwiderte: "Dann müssen die Jünger selbst den Leichnam Jesu gestohlen haben." - "Diese Rede ist so alt wie die Predigt von der Auferstehung. Aber sagen Sie, halten Sie im Ernst die schlichten, schüchternen Jünger eines so schändlichen Betruges für fähig? Und wie erklären Sie dann ihren Mut und ihre Freudigkeit in Not und Tod gerade um der Auferstehungspredigt willen?" - "Es ist wahr", sagte er, "auch diese Auffassung ist hinfällig."
Nach einem Schweigen fuhr er fort: "Aber halt! Jetzt hab ich es. Er war scheintot!" - "Da beantworten Sie mir wieder einiges, Herr Doktor. Halten Sie es als Arzt für denkbar, dass ein Mensch bei diesem Blutverlust, diesen Todeswunden nur scheintot war? Und wer hätte dann dem Entkräfteten den schweren Stein weggewälzt? Und wenn Er nicht am Kreuz gestorben, so erheben sich sofort die Fragen: Wann, wie und wo sonst?"
Dann schwieg mein jüdischer Freund. Nach einer Weile ergriff er meine Hand und sagte: "In der Tat, die Auferstehung Christi ist eine geschichtliche Tatsache. Aber merkwürdig, obwohl ich gemerkt habe, dass es keinen vernünftigen Grund gegen diese Tatsache gibt, so fällt mir doch der Glaube so schwer."
Als wir uns trennen mussten, rief ich ihm die Worte des Apostels Paulus 2. Kor. 10,5 zu: "Wir nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi."
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