Arder hinter Stacheldraht

Inmitten dieser Hölle hatte ich eine besondere Begegnung mit Gott. Eines Morgens ... setzte ich mich etwas abseits an den Stacheldraht, nahm das Losungsbüchlein aus der Tasche und begann zu lesen. Und die Losung dieses Tages lautete: "Also hat Gott dein Gebet erhört!" (1. Sam. 1,27)
Solange ich an der Front war, hatte ich immer wieder gebetet: Herr, lass mich nicht in Gefangenschaft geraten! Und nun war ich gefangen - dazu noch bei den Tschechen! Erhört Gott Gebet? Gott gab doch genau das Gegenteil von dem, was ich erbeten hatte! In diese Zweifel hinein begann Gott mit mir zu reden. War das etwa das einzige Gebet, in dem ich um etwas gebeten hatte? Nein. Ich hatte auch gebeten um die Gemeinschaft und die Nähe des Herrn Jesus Christus. Aber eigentlich hatte ich in diesem besonderen Punkt um Dinge gebeten, die sich zumindest in diesem Fall gegenseitig ausschlossen; um ein gemütliches Leben - und zugleich um die Gemeinschaft mit dem Herrn. Gott konnte nicht beide Gebete gleichzeitig erfüllen... Und er wählte das Wichtigste - die Gemeinschaft mit dem Herrn. Friede und Freude strömten in mein Herz, als ich das erkannte. Ich befand mich auf dem Weg, den mein König vorgezeichnet hatte."
A. Arder, Grenzgänger, Oncken 1990, S. 64

 

Quelle: Unbekannt
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