Anstrengende Heimfahrt eines Soldaten

Der verstorbene Bundeswart des Westdeutschen Jungmännerbundes, Pastor Johannes Busch, erzählte einmal: "Ich war als Soldat monatelang auf dem Kubanbrückenkopf. Es war eine böse Zeit. Unvergesslich der Tag, als mir gesagt wurde, dass ich in Urlaub fahren dürfe. Das war freilich eine beschwerliche Reise. Acht Tage lagen wir auf der Bahn, dichtgedrängt unter Gluthitze. Wir haben auf dieser Reise schrecklichen Durst gelitten. Die Nächte waren eine Qual. Aber wenn mir einer gesagt hätte, ich soll aussteigen um der beschwerlichen Reise willen, dann hätte ich ihn laut ausgelacht. Ich hätte ihm fröhlich erklärt: Ich reise gern noch vier Wochen so, ich reise ja nach Hause. Der Gedanke, dass es zur Heimat ging, machte alle Strapazen, Nöte und Qualen sehr klein. Wenn die Nacht nicht vergehen wollte, dann eilten die Gedanken voraus: Ich reise nach Hause, ich reise nach Hause!"
Unser Leben ist keine Fahrt ins Blaue, auch keine Fahrt ins Unbekannte, ins Nichts. Wir wissen, wo es hingeht. Und man kann es nicht treffender beschreiben, als mit dem einen Wort: nach Hause.

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 996
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