Anlässlich der Entschlüsselung der menschlichen Gen-Kette
Stell dir vor, ich gebe meinen Kindern eine Schallplatte mit der h-moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Sie betrachten das schwarze Ding und benutzen es erst einmal zwei Jahre als Frisbee-Scheibe. Dann werden sie älter und fangen an, in den Rillen eine Botschaft zu vermuten. Sie finden in Vaters Schreibtisch eine Lupe, und mit ihrer Hilfe entdecken sie, dass diese schwarze Scheibe Rillen hat, die unterschiedlich geformt sind. Nun machen sie sich an die enorme Arbeit und malen mit 100-facher Vergrößerung die Form und Struktur der Rille ab. Es entsteht ein bizarres Gemälde von erstaunlicher Abmessung. Das Papier ist 143 Meter lang. Es kommt in eine Ausstellungshalle, in die Tausende Besucher strömen. Die Kinder erhalten den Bundespreis "Jugend forscht" - sie sind berühmt. Das ist lächerlich - würde jeder sagen. Stimmt - ist es auch. Denn weder die Kinder noch die vielen Besucher haben je wirklich die Musik gehört, und keiner hat den bewundert, der diese Musik schuf - Johann Sebastian Bach -, und schließlich den angebetet, der einen Menschen zu solcher Musik befähigt - Gott.
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