Alles loslassen!

Als die kriegerischen Iren einst zum Christentum übertraten und sich taufen ließen, da pflegten sie beim Untertauchen den rechten Arm hochzuhalten, damit er nicht vom Taufwasser berührt werde; denn dieser rechte Arm, der das Schwert zu führen hatte, sollte ausgenommen sein von den Geboten Jesu Christi. Und ganz die gleichen Versuche machen wir; irgend etwas wollen wir nicht hergeben, alles, nur das nicht. Und ausgerechnet das, was uns so schwerfällt herzugeben, das will Gott haben. Er sieht nicht so sehr auf das, was wir hingegeben haben, als auf das, was wir zurückbehielten; denn eben das ist unser Götze, das ist's, was uns von ihm trennt. 
Aus: Debler, "Fruchtbares Schweigen"

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 1364
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