Aber das tue ich doch jetzt schon

"Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen", sagt Gottes Wort. Gott erwartet von seinen Kindern Treue in ihrem irdischen Beruf. Wo er aber zu ihrem Ersatzgott wird, da laufen sie an ihrer Bestimmung vorbei. Aus Arbeit wird Stress, aus Geldverdienen Habsucht. Eine kleine Geschichte macht das deutlich: Ein Fischer sitzt am Strand und blickt auf das Meer, nachdem er die Ernte seiner mühseligen Ausfahrt auf den Markt gebracht hat. Warum er nicht einen Kredit aufnehme, fragt ihn ein Tourist. Dann könne er einen Motor kaufen und das Doppelte fangen. Das brächte ihm Geld für einen Kutter und einen zweiten Mann ein. Zweimal täglich auf Fang hieße, das Vierfache verdienen. Warum er eigentlich herumtrödelte. Auch ein dritter Kutter wäre zu beschaffen; das Meer könnte viel besser ausgenutzt werden, ein Stand auf dem Markt, Angestellte, ein Fischrestaurant, eine Konservenfabrik - dem Touristen leuchten die Augen. "Und dann?", unterbricht ihn der Fischer. "Dann brauchen Sie gar nichts mehr zu tun. Dann können Sie den ganzen Tag sitzen und glücklich auf ihr Meer hinausblicken!" - "Aber das tue ich doch jetzt schon", sagt der Fischer.

Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1275
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