Der Mensch ist eine Dreieinheit: Leib, Seele und Geist. Diese sind aufs innigste miteinander verbunden und wirken in allem was wir vornehmen zusammen. Man kann wohl sagen, dass der Leib der Träger des materiellen Lebens, das Werkzeug der Seele ist. Die Seele ist der empfindende Teil; der Geist aber der erkennende, überlegende und denkende Teil. Alle drei, Leib, Seele und Geist bilden zusammen unser "Ich", ohne dass es möglich wäre, dieselben gegeneinander abzugrenzen. Bei jeder Handlung, auch bei der Sünde, sind stets alle drei beteiligt. Eine sichere Abgrenzung, was Seele und was Geist ist, ist demnach nicht gut möglich.
Wesentlich ist aber die Unterscheidung zwischen der Seele des Menschen und der Seele des Tieres. Auch das Tier wird eine "lebendige Seele" genannt. Die Erschaffung des Tieres erfolgte lediglich auf das Gebot des Herrn hin. Es ist darum nur eine Zweiheit: Leib und Seele, ohne Geist. Vom Menschen aber lesen wir, dass die Dreieinheit Gottes ihn mit Händen formte, "in unserem Bild und nach unserem Gleichnis" (1. Mo 1,26); auch wurde ihm der "Odem des Lebens" eingehaucht (1. Mo 2,7). Damit wurde der Mensch ein viel höheres Geschöpf als das Tier; er wurde ein Abbild von seinem Schöpfer. Mit dem Odem Gottes aber empfing der Mensch die Möglichkeit, mit Gott zu verkehren und Gemeinschaft mit Ihm zu haben; zugleich empfing er damit gleichsam ein Teil von Gott selbst, dadurch wurde er unsterblich, für die Ewigkeit bestimmt. Dass durch die Sünde alles verdorben wurde, und wie Gott in Christus Jesus ein Neues schuf, steht hier nicht zur Diskussion. Es erübrigt sich, noch zu sagen, dass durch die Auferstehung Leib, Seele und Geist wieder verbunden sein werden, welche durch den Tod – der Sünde Sold – getrennt gewesen waren.