Wie soll sich eine bekehrte Frau zu ihrem unbekehrten Manne verhalten?

Wie soll sich eine bekehrte Frau zu ihrem unbekehrten Manne verhalten? (Vgl. 1. Petr. 3,1ff.) Vor allem, soll sie ihm von ihrer Bekehrung sprechen oder sie nur durch den Wandel zeigen?

Antwort A

Eine bekehrte Frau wird nach Gottes Wort ihrem Manne wirklich in allen Stücken untertan sein. Nur wenn der Mann eine offenbare Sünde verlangt, hört, wie in allen menschlichen Verhältnissen (zu Eltern, zu Vorgesetzten, zur Obrigkeit), das Untertansein auf. Ich würde aber besonders neubekehrten Frauen dringend raten, in gewissen Fällen sich bei älteren verheirateten Schwestern oder Brüdern Rat zu holen.

Was das Bekennen mit dem Munde anbelangt, so ist Röm. 10,9 u. a. zu beachten, was klar zeigt, dass ein Bekennen unbedingt nötig ist. Ob es gleich am ersten Tage zu geschehen hat oder zur Stunde, von der es heißt „es begab sich”, das wird in den verschiedenen Verhältnissen verschieden sein.
Übrigens glaube ich, dass Petrus hier nur gegen die fortwährende, aufdringliche und ungeistliche Art mancher lb. Frauen sich wendet, die das Christentum jederzeit im Munde führen, während ihr Leben gegen sie zeugt. Ich las von einem Schauspieler, der mit dem Munde sagte: „Oben im Himmel” und die Hand und den Blick verkehrterweise nach unten auf die Erde gerichtet hatte! - Einer rechten bekehrten Frau Wandel wird „oben im Himmel” sein - und dann darf und soll das Bekenntnis zur rechten Zeit und in der rechten geistlichen Art folgen!
K.. E.

Antwort B

Als Antwort genügen schon die Anweisungen des Apostels Petrus: 1. Petr. 3,1-6.
1. Ob eine bekehrte Frau von ihrer Bekehrung ihrem Manne Mitteilung machen soll, ist unbedingt mit Ja zu beantworten. Nur die Art und Weise, in welcher dies geschieht, wird hier in Frage kommen, und der Zeitpunkt.

2. Ist eine Frau vor ihrer Verheiratung bekehrt gewesen und hat nicht von Anfang an Farbe bekannt und mit ihrer Handlung schon gezeigt, dass sie den klaren Worten des HERRN nicht folgt (vgl.5. Mose 7,3.4; 2. Kor. 6,14-18), so wird auch ihr Zeugnis nichts wirken, denn der Mann weiß doch, dass sie es mit Gottes Willen nicht ernst nimmt. Als eine Frau ihrem Manne von ihrem Verhältnis zu Christo erzählte, fragte er sie, ob sie das schon bei ihrer Verlobung gewußt habe. Als sie das bejahte, sprach er: So, nun will ich von deiner ganzen Frömmigkeit nichts mehr wissen,” und jeder christliche Einfluß war für immer vorbei. Manche meinen sogar, auf Wegen der Untreue gegen den HERRN könnten sie die Männer (oder umgekehrt die Frauen) zur Treue für den HERRN gewinnen. Da fehlt es also schon von vornherein an dem Wandel, durch den die Männer gewonnen werden sollen.

3. Kommt aber eine Frau während ihres Ehestandes zur Bekehrung, so liegt es nahe, dass sie die Freude ihres Herzens mit ihrem Manne teilt. Da kommt es aber viel auf die Art und Weise an, wie das geschieht. Eine vom Geiste Gottes geleitete Frau wird am besten herausfinden, wie sie dem Herzen ihres Mannes nahe kommen kann. Manche lassen sich etwas sagen, manche aber nicht. Und wenn die Frau als der untergeordnete Teil ihre Untertänigkeit bis zur Kopfbedeckung („Macht”, 1. Kor. 11,5.6.10) nicht bewahrt, so werden ihre Worte oft geradeso wirken wie die Predigt eines Knechtes an seinen Herrn. Eine Frau, die ihren Mann versteht, weiß also auch, wann sie reden kann und schweigen muß. Der Wandel aber muss die Worte bestätigen, sonst geht es, wie ein Mann zu seiner Frau sagte, als sie ihm mitteilte, sie sei jetzt bekehrt: „Das werde ich an meinen Kleidern sehen.

Ein hierzu passendes Beispiel; Eine Anzahl Jäger saßen wie gewöhnlich nach ihrem Jagdvergnügen bis nach Mitternacht im Wirtshause. Ihr Gespräch kam nun auch auf den Empfang, den sie jetzt in betrunkenem Zustande von ihren Frauen zu erwarten hätten, und einer wie der andere schilderten die Szenen, die es geben werde. Nur einer unter ihnen sagte, er möge nach Hause kommen wie er wolle, seine Frau empfange ihn stets mit großer Freundlichkeit und erfülle ihm jeden Wunsch, den er habe, und wenn er noch eine Mahlzeit verlange, so geschehe das in derselben liebevollen Weise. Die Herren wollten das nicht glauben, darauf lud er sie ein, mitzukommen, und sie sagten, neugierig geworden, zu. So kam die ganze Gesellschaft, und ziemlich roh wurde die Frau aus dem Bette gerufen. Nach kurzer Zeit erschien sie und begrüßte ihren Mann und die Gäste ganz liebevoll. Er verlangte dann für sie alle einen guten Tee. Mit größter Freundlichkeit wurden sie ins Zimmer geführt und trotz ihrer Unsauberkeit sehr zuvorkommend behandelt. - Als die Mahlzeit verbunden mit absichtlicher Ausgelassenheit vorüber war und die Frau in ihrer Freundlichkeit immer gleich blieb, konnten sie sich nicht mehr enthalten zu fragen: „Frau, wie können Sie das fertig bringen?” und erzählten die Ursache ihres Besuchs. Die Frau antwortete, sie sei ein Kind Gottes und habe die gewisse Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit und Seligkeit nach diesem kurzen Erdenleben, ihr Mann aber sei unbekehrt, und wenn er sterbe, habe er nichts anderes zu erwarten als ewige Qual. Darum wolle sie, weil sie ihn lieb habe, ihm das kurze Leben hier so angenehm machen wie möglich, dass er doch wenigstens etwas Gutes in seinem Leben habe. - Diese Worte, von der Tat unterstützt, verfehlten ihre Wirkung nicht. Nie wieder wurde sie so auf die Probe gestellt.

Das vermag die Gnade Gottes durch die Bekehrung eines Sünders zu Jesu. Dies ist auch die beste Erläuterung zu obiger Frage. Es ließe sich ja sehr viel über diesen Gegenstand schreiben, aber die Antworten sollen kurz sein.
F. Th. H.

Anmerkung des Herausgebers

Letztere auch uns bekannte Geschichte, die auf Tatsachen beruht, zeigt, was es ist um ein Bekenntnis zur rechten Zeit, nämlich in Verbindung mit einem lebendigen Beweis für seine Echtheit. Wir kennen noch mehrere ähnliche Geschichten, besonders aus Trinkerfamilien. Jede Schwester, deren Mann noch „dem Glauben ungehorsam ist”, kann die Zahl dieser wunderbaren Geschichten um eine neue bereichern, denn Gottes Wort bleibt wahr!

1. Petr. 3,1ff. haben wir solchen Schwestern oft schon als die herrlichste Verheißung geben dürfen für die schließliche Bekehrung ihres geliebten Mannes. Und nachdem oben und in vorstehenden Antworten auch das mündliche Bekenntnis zu seinem gottgewollten Recht gekommen ist, möchten wir jetzt vor allem den Nachdruck auf den Wandel legen, wie es in unserer Stelle geschieht. Es ist des Weibes Beruf, in der Stille zu wirken, im Hause tätig zu sein (nicht außerhalb, dies nur in göttlich bestimmten Ausnahmefällen, vergl. Röm. 16, und wenn keine häuslichen Geschäfte vorhanden sind!), Titus 2,3-5! u. a., und wenn die gläubige Ehefrau hierin und in der Unterordnung unter den Mann (Eph. 5,22-24 u. a.) treu ist, so wird sie ihrem Mann im wahrsten Sinne des Wortes eine „Gehilfin” sein und nach seiner Bekehrung noch mehr werden können, so dass er auch dann dem Worte immer besser gehorchen lernt. Manche teuren Schwestern möchten viel draußen tun, halten womöglich den Ehestand für ein Hindernis ihrer christlichen Stellung (!) und bedenken nicht, zu welch hohem Beruf Gott sie berufen. Wenn sie aber, was für das weibliche Geschlecht ohnehin gänzlich schriftwidrig ist, öffentlich redend oder lehrend auftreten, oft noch sogar in gemischter Versammlung, so werden sie, selbst wenn Gott in Seiner unumschränkten Gnade den Hörenden Segen zuteil werden ließe, doch als solche, die ihren Beruf verfehlt haben, in der Ewigkeit viel einbüßen an Lohn für die Treue (vergl. Frage 27 und zu dem Ganzen auch Band l [1913], Frage 38, und Band lI [1914], Frage 54!; siehe dazu noch 1. Kor. 4,2 und Röm. 12,2!), da sie ihren Männern (und Kindern) nicht waren noch sein konnten, was sie ihnen sein sollten. Gott lässt Sein Wort nicht ungestraft übertreten. Wozu gab Er es denn?! So herrlich die Verheißung in unserer Stelle - so ernst ist es, dieses und andere Worte, die von der Stellung des weiblichen Geschlechtes reden (z. B. 1. Tim. 2,8ff. und 1. Kor. 14,34-36) zu mißachten und in Eigenwilligkeit des Fleisches Wege zu gehen, Dinge zu tun, die Gott dem Weibe nicht zugeteilt hat. Das Weib hat ihre eigene Herrlichkeit bekommen und einen köstlichen Schmuck (Vers 4; Vers 3 zeigt den äußeren Schmuck, der nicht etwa durch diese Stelle verboten wird, sondern nur dem gegenübergestellt wird, was der wahre Schmuck des Weibes sein soll und ist!). Des Weibes treuer, sanftmütiger und liebevoller Wandel „ohne Wort” und jener innere lautere Herzensschmuck werden nach Gottes Willen Großes wirken in dem Wirkungskreise, den Gott ihr bestimmt hat: in der Familie und dem Manne gegenüber, damit er werden kann, was er zu Gottes Ehre sein soll. - Das sagt uns 1. Petr. 3,1ff.


Beantwortet von: Team Handreichungen
Quelle: Handreichungen - Band 3 (1915)