Der 8. Vers führt die Stelle aus Psalm 68 an, die der Belehrung des Apostels zugrunde liegt. Er lautet: „Hinaufgestiegen in die Höhe, hat er die Gefangenschaft gefangen geführt und den Menschen Gaben gegeben.“ Dieses eine Wort genügt wohl, um zu zeigen, dass der Apostel nicht an das Kreuz denkt. Ruchlose Menschenhände haben den Sohn des Menschen von der Erde auf das Kreuz „erhöht“ (Joh 3,14; 12,32), aber nirgendwo redet die Schrift von einem Hinaufsteigen des Herrn Jesus ans Kreuz. Nein, Er ist nach vollendetem Werk, als das siegreiche Haupt der neuen Schöpfung, in den Himmel hinaufgestiegen, dahin, wo Er vorher war, und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe. Gottes Gerechtigkeit hat Ihm diesen Platz gegeben. Und indem Er hinaufstieg, hat Er die Mächte der Bosheit, die uns einst gefangen hielten, gefangen geführt und den auf diese Weise befreiten Menschen „Gaben gegeben“, sodass sie als Apostel und Propheten oder als Evangelisten, Hirten und Lehrer da wirkungsvoll tätig sein können, wo eigentlich Satans Thron und Herrschaft ist. Satan ist ein überwundener Feind, und er weiß das auch.
Wollte aber Jesus als Sieger über Sünde, Tod und Teufel „über alle Himmel hinaufsteigen“, so musste Er vorher zu uns herabkommen, Er musste Mensch und Knecht Gottes werden, ja, er musste „hinabsteigen in die unteren Teile der Erde“, ins Grab. Anders waren Sieg und Befreiung nicht möglich. Nun, „der hinabgestiegen, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel“ (vgl. Joh 3,13) – wer könnte die Würde und Herrlichkeit Seiner Person beschreiben? – „auf dass er alles erfüllte“. Wohin jetzt das Auge sich wenden mag, ob hinab in die unteren Teile der Erde, oder hinauf, über alle Himmel hinaus, überall erblickt es Jesus und nur Ihn.