1. Antwort:
Dieser Vers führt uns ohne Zweifel an den Rand der Tage, da die Gnadenzeit vorüber ist und die Gerichtszeit beginnt. Alles bekommt einen bleibenden, unveränderlichen Charakter. Alles wird von endgültiger Dauer sein. Es wird keine Zeit mehr sein, um sein Unrechttun und sein Unreinsein zu ändern. Das muss jetzt, heute, geschehen, bei des Herrn Wiederkehr wird es zu spät sein. Der Herr hatte Johannes das neue Jerusalem vor Augen geführt, und kurz vorher schaute er mit Entsetzen das Endgericht am großen, weißen Thron: die Glückseligkeit der einen und die ewige Verdammnis der anderen; an diesem Endzustand ist in Ewigkeit nichts mehr zu ändern. Der Herr sagte zu den Jüngern: "Wie es in den Tagen Noahs geschah, so wird es auch in den Tagen des Sohnes des Menschen sein: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten ... bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Flut kam und brachte alle um. ... Ebenso wird es an dem Tag sein, da der Sohn des Menschen offenbart wird" (Lk 17,26.27.30). Sicherlich ist es keine Sünde, zu essen, zu trinken und zu heiraten; aber sträflicher Leichtsinn ist es, nur an das Irdische zu denken und nicht an das Ewige. So wird eben die Zeit kommen, da die Menschen mit dem Bösen nicht mehr aufhören können, da dasselbe ausreift zum Gericht.
2. Antwort:
Die Verse 10-13 müssen im Zusammenhang gelesen werden. "Versiegle nicht" (Vers 10) gibt Anweisung, dass das Offenbarte wohl zu beachten und zu erwägen sei. Das Wort sagt gleichzeitig, dass die Erfüllung des Geschriebenen nahe ist und damit die Gnadenzeit, die gegenwärtige Haushaltung (Verwaltung) ihrem Ende entgegengeht und einer neuen, der der Gericht Platz machen wird. Die Möglichkeit, sich zu bekehren, sich von Ungerechtigkeit und Unreinheit abzuwenden, wird vorbei sein. Von nun an muss jeder - das Böse kommt zur Reife - in seinen Sünden verharren, weil er es nicht anders wollte. Es ist keine Kraft mehr da, sie zu fliehen; der Sünder kann nicht mehr anders und wird in seinen eigenen Leidenschaften das unausbleibliche Gericht empfangen. Der Herr ist nahe, um einen jeden nach seinen Werken und seinem Tun zu richten, darum folgt in Vers 14 eine letzte Mahnung, sich zum Herrn zu wenden. Angefragter Vers entspricht völlig dem Charakter der Offenbarung, welche nicht das Zeugnis der Gnade Gottes, sondern Seines gerechten Gerichtes ist. Gott ist als der Beurteiler und Richter der Lebenden und Toten dargestellt, darum ist hier die Form absoluter und strenger Gerechtigkeit gewählt und angewandt.