Parteiungen, die leicht zu Spaltungen führen können, haben ihren Ursprung immer in der Mitwirkung des Fleisches, des eigenen Ichs, also des natürlichen Menschen in irgend einer Form. Meist sind es Führer, bei denen ein gewisses Geltungsbedürfnis, Dünkel, Rechthaberei, natürliche Gefühle, menschlicher Verstand und Wille, ferner ein Mangel an Gnade vorhanden sind. Man vergisst, dass man an der Sache des Herrn steht und versäumt die tatsächliche stete Abhängigkeit vom Herrn.
Alles das kann bei Spaltungen unschwer nachgewiesen werden. Solche Dinge sind meistens lange Zeit unter der Oberfläche mehr oder weniger verborgen, um dann bei einer sich bietenden Gelegenheit offenbar zu werden. Dann muss und wird es sich zeigen, wer "bewährt" ist, d.h. wer noch in lebendiger, naher Verbindung mit dem Herrn und Seinem Wort und in wirklicher, demütiger Abhängigkeit von Ihm steht und danach strebt, nicht Menschen, sondern Gott zu gefallen. Wer "unbewährt" ist, d.h. den Herrn aus den Augen verloren hat und nach Menschenweise handelt, betont das "Ich" und das "Wir". Er trauert weder über die preisgegebenen Wahrheiten der Heiligen Schrift, noch trägt er Leid über eingerissene Verflachung und Verweltlichung. Die Bejahung des Menschlichen und Verneinung des Biblisch-Göttlichen, sowie das Fehlen jeder wahren Beugung aber macht den Unbewährten in Bezug auf ein geistliches, gottgemäßes Urteil unfähig und so müssen wir uns über manche Spaltungen, Rotten und Parteiungen unserer Tage nicht wundern. Auch sie sind ein Zeichen der Zeit, des sich auflösenden Endes, und lassen uns nur um so lauter rufen: Herr Jesu, komm!