Jojakim bzw. Jehojakim war ein gottloser König (2.Chr 36,5-8). Er regierte 11 Jahre in Jerusalem (609-598 v.Chr.). Weil Jojakim gottlos und böse war, liess Gott es zu, dass er Nebukadnezar in die Hände fiel. Diesem gegenüber verhielt er sich zuerst loyal, dann aber fiel Jojakim wieder von ihm ab – entgegen Jeremias Ratschlag (Jer 27,9-11). Daraufhin zog Nebukadnezar wieder gegen Jerusalem (597 v.Chr.), nahm etliche Geräte des Tempels mit und verschleppte auch Jojakim als Gefangenen nach Babel (2.Chr 36,5-10). Allem Anschein nach wurde Jojakim später freigelassen oder er konnte aus der Gefangenschaft entkommen. Daraufhin kehrte er jedenfalls nach Jerusalem zurück, wo er schlussendlich starb. Über sein Begräbnis weissagte Jeremia: «Darum, so spricht der Herr über Jojakim, den Sohn Josias, den König von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: ‹Ach, mein Bruder!› oder ‹Ach, meine Schwester!› Man wird auch nicht um ihn klagen: ‹Ach, mein Herr!› oder ‹Ach, seine Majestät!›, sondern er soll wie ein Esel begraben werden, indem man ihn fortschleift und hinwirft, fern von den Toren Jerusalems!» (Jer 22,18- 19). So ergänzen sich die Bibelstellen und stehen nicht im Widerspruch. Jojakim kam als Gefangener nach Babel, kehrte dann nach Jerusalem zurück und starb dort. Bei seinem Tod wurde sein Leichnam vor die Tore Jerusalems geworfen und schliesslich wie ein Esel, das heisst, ohne Ehre, begraben. Gottes Wort ist wahr, manchmal müssen wir nur etwas tiefer graben, um diese Wahrheit zu entdecken.
Quelle: Zeitschrift Mitternachtsruf, Juli 2010, Seite 29