Wer sind die Heiligen, die an der ersten Auferstehung teilhaben?

Wer sind die Heiligen, die an der ersten Auferstehung teilhaben?

"Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre" (Off. 20,6). Diesen Vers müssen wir, obgleich er einem im allgemeinen sinnbildlichen Buch entnommen ist, nach seinem einfachen und klaren Wortlaut verstehen. Die erste Auferstehung hat Christus als die Erstlingsfrucht der Auferstehungs-Ernte, danach die, welche des Christus sind bei Seiner Ankunft, und endlich die Märtyrer und andere Heilige, die in dem Zeitraum, welcher zwischen der Aufnahme der Kirche und der Einführung des irdischen Königreiches Christi liegt, sterben werden. Daher ist jeder Heilige Gottes, der schon gestorben ist oder noch sterben wird, in die erste Auferstehung eingeschlossen. "Die Übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren" (Off. 20,5). Diese Worte zeigen deutlich, dass während des tausendjährigen Reiches unter den Heiligen auf der Erde der Tod nicht herrschen wird, denn der Ausdruck, die "Übrigen der Toten" bezeichnet in ganz bestimmter Weise die Bösen. Die erste Auferstehung umfasst die Heiligen und zwar ausschließlich die Heiligen, und ist beendigt beim Anfang des Königreiches Christi; denn alle, welche an ihr teilhaben, werden mit dem Christus herrschen 1000 Jahre.

Die zweite Auferstehung umfasst alle die Bösen, und zwar diese ausschließlich, und findet am Ende des Königreiches oder der 1000 Jahre statt. Wenn dieser Unterschied völlig verstanden wird, so zeigt er die gänzliche Unhaltbarkeit der gewöhnlichen Annahme einer allgemeinen Auferstehung. Es wird eine "Auferstehung des Lebens" und eine "Auferstehung des Gerichts" (Joh 5,29) stattfinden. Beide aber sind, wie wir aus Offenbarung 20,5 erfahren, durch einen Zeitraum von 1000 Jahren voneinander getrennt.


Beantwortet von: Unbekannt
Quelle: Botschafter des Heils in Christo, Jahrgang 1878, Seite 216