Das Bild bezieht sich auf einen in warmen Ländern häufigen Vorgang, dass ein toter Tierkörper die Geier von weit her anzieht, die dann das Bestattungsgeschäft, allerdings auf höchst widerliche Weise, vollziehen. Beiläufig sei erwähnt, dass es sich hier nicht um eigentliche Adler handelt, welche nur frisches, selbsterlegtes Fleisch verzehren, sondern um die nackthalsigen und kahlköpfigen Geier, sog. Aas- oder Schmutzgeier. Nun, mit diesem Bild wird ein Vorgang kurz vor der Erscheinung des Herrn auf Erden verglichen. Wer das "Aas" ist, finden wir in Jesaja 18,7 angedeutet: "Ein Volk, das geschleppt und gerupft ist, und von einem Volk, wunderbar, seitdem es ist und weiterhin, einer Nation von Vorschrift auf Vorschrift und von Zertretung, deren Land Ströme beraubt haben." Es ist das Volk der Juden, das wegen seiner Sünde die Beute aller Nationen geworden und noch heute unter dieselben zerstreut ist. Es wird aber nach Gottes Verheißung wieder in das Land seiner Väter zurückkehren - was schon begonnen hat. Aber auch dort werden die Nationen erneut über dasselbe herfallen, um Beute zu machen. Der große Reichtum, der sich mit der Rückkehr der Juden dort ansammeln wird, wird die Geier (Adler) anlocken. Die Geier, übrigens ein recht zutreffendes Bild, sind somit die Nationen der Erde (vgl. 5. Mo 28,49), welche bekanntlich nach der Prophezeiung im Land der Juden ihr Gericht empfangen müssen. Dort, wo die Völker der Erde versammelt sein werden, also zu Harmagedon, wird plötzlich der Herr mit Seinen Heerscharen erscheinen, um die Nationen zu richten. Auch wird der Herr auf den Ölberg kommen, um das bedrängte Jerusalem zu befreien. Beachten wir, dass Matthäus 24 stets die Wiederkunft des Herrn als König und Messias für Israel im Auge hat.