Wendet sich der Herr ab Matthäus 13,1 zu den Nationen?

Wenn wir Matthäus 13,1 lesen, dass „Jesus an jenem Tag aus den Haus hinaus ging und sich an den See setzte“, so können wir doch daraus entnehmen, dass von dem Augenblick an der Herr sich zu den Völkern gewandt hat, bzw. dass die Botschaft der Gnade allen gebracht wurde?

Das Wort „an jenem Tag“ verbindet den Inhalt des 13. Kapitels unmittelbar mit den Schluss des vorhergehenden, in welchem uns erzählt wird, dass der Herr für den Augenblick jede irdische oder natürliche Beziehung abbrechen und fortan als einziges Band das Verhältnis zu dem Vater im Himmel anerkennen wollte, das sich auf den Gehorsam gegenüber dem Wort und Willen dieses Vaters gründete.

Er schloss damit, soweit es sich um ein Zeugnis handelt, mit Israel ab und erkannte die Verbindung, die bei Ihm dem Fleisch nach mit diesem Volk bestand, nicht länger an; aber ich wiederhole: nur als Gegenstand des Zeugnisses, im Weg des Dienstes. Tatsächlich oder geschichtlich hat sich dieser Bruch erst am Kreuz, durch die endgültige Verwerfung des Messias, vollzogen.

Die Sendung der Siebzig an die Städte Israels ist wohl auch erst viel später erfolgt; denn wir lesen in Lukas 9,51: „Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten, usw.“, und dann in Lukas 10,1: „Danach aber bestellte der Herr auch siebzig andere usw.“ Weiterhin wurde der Auftrage, alle Nationen zu Jüngern zu machen, erst nach der Auferstehung des Herrn erteilt.


Beantwortet von: Unbekannt
Quelle: Botschafter des Heils in Christo, Jahrgang 1926, Seite 252