Diese Frage beschäftigt Christen immer wieder. Eine abschliessende Antwort lässt sich leider nicht finden. Doch Jesus sagt in Matthäus 19,14: «Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!» Aufgrund dieser Worte glauben wir, dass Kleinkinder und Säuglinge, die sich noch nicht selbst entscheiden können, in den Himmel kommen. Nicht, dass sie ohne Sünde wären. Vielmehr geht es darum, dass Jesus sie in Seiner Gnade annimmt. Ab welchem Alter können oder müssen sich Kinder bekehren? Sobald sie die Tragweite ihres Handelns verstehen. Ich weiss von Fällen, wo sich 5-jährige Kinder bewusst zu Jesus Christus bekehrt haben. Diese Bekehrung blieb auch im Jugend- und Erwachsenenalter fest.
Man kann Kinder allerdings nicht zu Christen erziehen – auch wenn manche meinen, das funktioniere. Wir können unseren Kindern christliche, ethische Werte vermitteln; Werte wie Anständigkeit, Fleiss, Ehrlichkeit usw. Doch das echte Christsein kann man nicht anerziehen. Vielmehr ist das Christsein ein bewusster Willensentscheid, sein Leben Jesus zu übergeben; ein «Ja, ich will Christ sein». Leider machen manche Eltern den Fehler, dass sie ihren Kindern das Christsein «stinkend» machen. So hört man beispielsweise von christlichen Eltern immer wieder: Als Christen machen wir dies nicht. Als Christen tun wir jenes nicht. Als Christen hören wir das nicht. Als Christen gehen wir nicht … usw. Damit wird der christliche Glaube mit «nein, negativ, darf man nicht, soll man nicht» assoziiert, was leider viele dann davon abhält, Christ zu werden. Die Eltern haben eigentlich ein gutes Ziel, verfehlen es aber durch eine schlechte Methode.
Die beste Methode, Kindern das Christsein gross zu machen, ist ein authentischer, fröhlicher, ehrlicher Lebensstil. Für mich war beispielsweise das Leben meiner Mutter das beste Zeugnis, auch Christ zu werden. Es waren nicht ihre Worte, nicht ihre Ermahnungen, sondern es war ihr Leben mit Jesus Christus.
Quelle: Zeitschrift Mitternachtsruf, November 2009, Seite 29