Genaue Angaben sind uns darüber nicht gegeben und sind auch nicht notwendig. Sowohl das "Paradies" als auch der "Hades" sind nicht örtliche Bezeichnungen, sondern Zwischenzustände zwischen dem leiblichen Tod und der Auferstehung des Leibes. Der Leib des Erdenlebens muss nach 1. Korinther 15 verwesen, weil er wegen der Sünde dem Tod verfallen und untauglich für die Ewigkeit ist, und den neuen, unvergänglichen Leib, werden wir alle ohne Ausnahme erst anlässlich der Auferstehung erhalten, d.h. erst auf das Machtwort des Herrn hin (1. Kor 15,52). Somit haben die abgeschiedenen unsterblichen Seelen keinen stofflichen Leib nach unseren Begriffen. Über das Dasein in diesem Zwischenzustand wissen wir nur, was der Herr in der Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus sagt, dass der Reiche in der Flamme des Hades Pein leidet, während Lazarus dagegen im Schosse Abrahams, d.h. in der Seligkeit, getröstet wird, ferner dass Paulus in Philipper 1,23 sagt, dass das Weilen beim Herrn "weit besser" sei. Dass sowohl die ewige Glückseligkeit als auch die ewige Pein schon mit dem Abscheiden aus diesem Erdenleben beginnen, davon gibt es reichlich Beispiele. Freilich ist es noch nicht die volle Herrlichkeit des Vaterhauses, die wir in diesem Zwischenzustand genießen werden, sondern diese wird erst dann unser Teil sein, wenn wir von unserem hoch gelobten Herrn selbst in dem Ihm gleich gestalteten Herrlichkeitsleib dort eingeführt werden. Aber Ihn selber schauen und genießen werden wir schon im Paradies, weil ja mit dem Entschlafen des sterblichen Leibes die letzte Schranke überwunden sein wird.