Keine Frage, eine geheimnisvolle Begebenheit, die aber, wenn wir die Sache untersuchen, eine ganz natürliche Ursache hatte. Gott hatte Mose beauftragt, der Gesetzgeber Seines Volkes, das noch in Ägypten war, zu sein. Wie konnte es da anders sein, als dass er sich doch selbst zuerst dem Gesetz zu unterwerfen hatte. Wenn ich, was ich lehre, nicht selbst tue, werde ich verwerflich sein wie die anderen. Gott hatte geboten, alles Männliche zu beschneiden (1. Mo 17,10).
Zippora aber hatte bis zu diesem Tage vor dem "Messer" in Bezug auf ihren Sohn zurückgeschreckt und ihn nicht beschnitten. Bildlich gesprochen bebte sie vor dem Kreuze zurück, während die Verbindung mit Mose -ein Vorbild von Christus - doch den Tod für die sündige Natur in sich schloss. (Zippora ist wie bekannt ein Vorbild der mit Christus verbundenen Kirche.) Mose selbst hat in schwacher Rücksichtnahme auf seine Frau das Nicht-Beschnittensein seines Sohnes geduldet, darum musste Gott Hand an Moses selbst legen.
Jede Untreue in Bezug auf das göttliche Gebot fällt auf uns selbst zurück. Sei es nun, dass Mose in der Herberge tödlich erkrankte, sei es aus einem anderen Grund - Zippora erkannte sofort, um was es ging, griff unverzüglich zu dem Messer, um ihr Versäumnis nachzuholen und ihren Sohn zu beschneiden. Da ließ Gott von Mose ab (V. 26). Welch ernste Belehrung! Die Beschneidung bedeutet, dass wir das Fleisch beiseite setzen und Seinem Wort Raum geben sollen, anders kann der Dienst und das Zeugnis nicht unter der Leitung und Macht des Geistes stehen.