Antwort A
Paulus öffnet uns sein Inneres und lässt uns einen Blick in seine Seele tun. Hier lernen wir, wie ein Diener des HERRN aussieht, auf dessen „Ich” das Kreuz Christi geschrieben ist. Schwachheit, Furcht und Zittern kennzeichnen ihn. Warum? die Größe der Botschaft - „Gottes Zeugnis”- steht vor seinem Auge. Er fühlt, damit kann nichts vom Fleische verbunden werden, ohne das Zeugnis zu verderben. Er sieht: Redegewandtheit, Menschenweisheit und - Gotteskraft sind Gegensätze, sie können in diesem Zeugnis nicht vereinigt werden. Ihr Glaube durfte nicht ruhen auf Menschenweisheit. Nicht Vernunftgläubige sollten sie werden. Wie fühlte er seine Schwachheit! Welche Furcht erfüllte ihn, dass die kostbare Botschaft durch etwas von ihm geschwächt werden könnte. Wie zitterte er vor der Überredungsmacht der Weisheit. Nichts durfte in diesem Zeugnis Nebeneinfluß haben. Gottes Geist und Kraft allein musste es sein.
Welchen Dienst wir auch vom HERRN empfangen haben, lasst uns wachen, dass nichts vom Fleische, sei es Glanz der Rede oder des Standes oder des Reichtums usw., sich mit Gottes Zeugnis verbindet! Zittern wir, dass nicht unsere menschlichen Einflüsse auf andere wirken! Leben und Kraft werden nur durch Gottes Geist gewirkt. Ist unser Wort im Geiste geredet, so wird auch die Kraft des Geistes darin gespürt werden, und unser Dienst und Werk des Glaubens wird zeigen, dass es nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruht.
v. d. K.
Anmerkung des Herausgebers
In 1. Kor. 1 wird uns gezeigt, dass der Mensch im Fleisch gänzlich unbrauchbar für Gott ist. Gott konnte weder seine Weisheit noch seine Gerechtigkeit, noch seine Heiligkeit, noch seine Erlösung anerkennen. Darum hat Er ihn, den Untauglichen, im Kreuz Christi für immer hinweggetan, und an seine Stelle trat ein anderer: Christus.
Die ersten Verse des 2. Kap. zeigen uns, wie Paulus die Wahrheit des 1. Kap. in seiner Person und seinem Dienst verwirklichte. Welche Lehre für uns! auch für manche Gläubige heute, die sich beeinflussen lassen durch Stand und irdische Bildung und anderes, was an sich berechtigt, aber in Gottes Zeugnis keinen Platz hat! Wie ernst ist dies z. B. für solche, die nicht unters Wort kommen, wenn in der Kraft des Geistes dienende, aber schlichte, äußerlich ungebildete Brüder das Wort verkünden! - lasst uns wachsam sein über uns selbst und aufeinander achthaben in Liebe, dass durch unsere Person, unseren Dienst, unser Wesen, unsere Worte nur der HERR gerühmt werde! (1,31!)
Gerade in diesen Tagen dürfen wir eines (bekannten) soeben heimgegangenen Bruders gedenken, bei dem nicht Stand, Bildung und dergl. eine Rolle spielten im Zeugnis, sondern für den Christus, das Kreuz und die Gnade Gottes usw. den Mittelpunkt eines reichgesegneten Dienstes bildeten; da gilt Hebr. 13,7! - Der HERR mache auch aus uns, den Seinen allen, etwas zum Preise Seiner Herrlichkeit!