Aus der Erzählung ist der Grund nicht zu erkennen. Es ist nicht gut, die Begriffe, die wir als mit den göttlichen Wahrheiten vertraute Christen von Gläubigen haben, als Maßstab an das Verhalten von Menschen der alttestamentlichen Geschichte anzulegen. Und Vermutungen anzustellen, führt auch zu nichts.
Es liegt viel näher, zu fragen: Welch geistlicher Sinn mag dem Geschehen zugrunde liegen? Im vorliegenden Fall ist zu erkennen: Der Sohn der Rechten erscheint. Seine Mutter stirbt. Ein Denkmal erinnert an sie, die die starb. - Dem entspricht in der zukünftigen Geschichte Israels: Der Mann des Glücks, der Mann der Rechten des HERRN der Heerscharen, auf dem Seine Hand ist; der Menschensohn, "den Er sich gestärkt hat" (Ps 80,18), tritt auf den Plan. Die Mutter des Messias, Israel, verschwindet dann seinem früheren Zustande nach, denn Israel, das mit dem in Macht gekommenen Messias in Verbindung sein wird, wird ein Israel in einem neuen Zustand sein (Hes 11,19; 18,31; 32,26), hervorgegangen aus den Geretteten des Überrestes; das Gedächtnis aber von Alt-Israel, die Erinnerung, lebt fort in vielen Dingen und Namen, die wie ein Denkmal bestehen bleiben.