Esau war ein Ungöttlicher, d.h. ein Weltmensch, der sich völlig über Gott und Seine Anordnungen hinwegsetzte, wenn von ihm auch keine besonders bösen Taten berichtet werden. Er missachtete die gottgemäße Fremdlingsschaft im Land und verband sich durch Heirat mit dem Wildling Ismael, dem Sohn der Magd, und machte sich so sesshaft (1. Mo 28,9). Dann, was noch weit schlimmer war, verkaufte er leichtsinnig, zur Befriedigung einer fleischlichen Begierde, sein Erstgeburtsrecht an Jakob. Als sich dann Jakob, allerdings durch betrügerische List, auch den väterlichen Segen eroberte, da brauste Esau wohl auf. Aber er dachte nur an das materielle Vorrecht, das mit der Erstgeburt verbunden war, aber nicht im geringsten an die große Verheißung Gottes, die mit der Erstgeburt verbunden war. Er hatte ja mit dieser auch das Anrecht an jene gewissermaßen verkauft. So war er zufrieden, als sein Vater ihm nachher noch einen Segen gab, auch wenn dieser nur rein irdischer Art war. Er erkannte nicht, dass der eigentliche, göttliche Segen dem Jakob gehörte, und dass er diesen durch seinen Leichtsinn selber verscherzt hatte. Deshalb kamen ihm keine Gedanken der Beugung und Buße, sondern er sah nur Jakobs betrügerische List und wurde ihm feind. Unsere Stelle besagt, dass es Esau sehr um den Erstgeburtssegen zu tun war. Er grämte sich über dessen Verlust und empfand wohl Reue über die Einbuße des Erstgeburtsrechts, aber dies ist noch lange keine Buße, und wenn noch irgend ein Gedanke von Umkehr gekommen wäre, so war es jetzt zu spät.