Was das Abendmahl bedeutet
Die Begründung ergibt sich leicht, wenn man die Bedeutung des Abendmahles richtig erkannt hat. Viele halten das Abendmahl für ein Mittel, ihre Sache mit Gott in Ordnung zu bringen, also ihre Sünden abzuwaschen. Sie stützen sich dabei auf Johannes 6,53-56, eine Stelle, welche man fälschlicherweise auf das Abendmahl anwendet. Das genaue Studium der Berichte in Matthäus 26; Markus 14; Lukas 22,14-20 und vor allem in 1. Korinther 11,23-26, ergibt aber etwas ganz anderes, nämlich ein Gedächtnismahl an den Tod des Herrn am Kreuz. Lukas bringt dieses Mal deutlich in Beziehung zum Passahmahl, welches die Juden zur Erinnerung an die Rettung von der Tötung der Erstgeburt feiern mussten, zugleich als Hinweis auf das wahre Passahlamm, Jesus Christus, das die Sünde der Welt wegnehmen sollte. Dieser Gedanke beschäftigt nach Lukas 22,15.16 sichtlich den Herrn, da Er selbst in derselben Nacht das wahre Passahlamm werden sollte. Danach setzte Er an die Stelle der Passahfeier das Gedächtnismahl Seines eigenen, ein für allemal erfolgten Opfertodes am Kreuz, wodurch die Glaubenden tatsächlich von ihren Sünden gereinigt und zu neuem Leben aus Gott geführt werden können.
Verkündigung des Todes des Herrn und Ausdruck der Einheit des Leibes
Die Feier des Abendmahls ist nach 1. Korinther 11,26 eine stete Verkündigung dieser großen Tatsache, ein Zeugnis, das fortgesetzt werden soll "bis Er kommt", d.h. bis Er uns zu sich ins Vaterhaus nimmt und der Tod in Sieg verwandelt wird. Ferner sehen wir in 1. Korinther 10,15-17, dass dieses Mahl zugleich der sichtbare Ausdruck ist der völligen Gemeinschaft der Gläubigen mit dem Herrn und untereinander als ein unteilbarer Leib, dessen Haupt Er selbst ist. Damit ist auch der Gedanke Seines Altars verbunden. Daher ist dieses Mahl für uns verbunden mit Lob, Dank und Anbetung, ein dem wahren Gott, der in Christus Jesus unser Vater geworden ist, dargebrachter Dienst.
Das Abendmahl ist für Gläubige eingesetzt
Wie kann nun ein Unbekehrter, Nichtwiedergeborener, der das Opfer des Christus noch gar nicht im Glauben für seine eigene Person angenommen und demnach noch gar nicht für sich wirksam gemacht hat, an dieses Opfer, als für sich vollbracht, zurückdenken und dafür danken? Wie könnte ein solcher mit den Erlösten glücklichen Herzens diesen Tod verkünden, in der sichern Hoffnung des ewigen Lebens, so lange er diese noch gar nicht besitzt? Wie könnte er die Gemeinschaft mit Jesu und Seinen Gliedern verwirklichen, so lange er noch gar nicht zu diesen gehört? Wie kann er für etwas danksagen, das er noch gar nicht besitzt? Wie kann er das "Fest der Erlösung" feiern, da er noch gar kein Erlöster ist? Und wie vermöchte einer, der noch in seiner Sünde und mit Sünden beladen ist, das Abendmahl würdig zu essen? (1. Kor 11,27-32). Nach dieser Ermahnung ist es für einen Gläubigen sehr ernst, dieses Mahl mit einer einzigen ungerichteten Sünde zu essen, das nicht ungestraft geschehen kann. Groß ist aber auch die Versündigung für jemand, dessen Sünden überhaupt noch nicht abgewaschen sind, der noch gar nicht mit Gott versöhnt, also nicht wiedergeboren ist.