War die Liebe der Sünderin maßgebend bei ihrer Errettung?

Wie verhält sich das Wort in Lukas 7,47: "Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt" mit dem Grundsatz, dass wir nichts zur Vergebung der Sünden hinzufügen oder dafür tun können?

Ich denke nicht, dass die Sünderin im Sinn Ihrer Frage etwas zu ihrer Errettung, d.h. Sündenvergebung, beigetragen hat. Das Wort, "denn sie hat viel geliebt" ist ja gar nicht an sie, sondern an den Pharisäer Simon gerichtet. Der Pharisäer hatte den Herrn bestimmt nicht aus Liebe eingeladen, die Sünderin aber war unter einer großen Sündenlast gekommen, wissend, dass sie bei Jesus Vergebung finden würde; die Triebfeder hierzu war ihre Liebe zu dem Seligmacher. So hat sie nichts zu ihrer Errettung hinzugetan, aber in tiefer Dankbarkeit ihrer Liebe und Zuneigung zu Ihm Ausdruck gegeben. Alles dieses finden wir bei Simon nicht. Darum der Vorwurf des Herrn: Sie hat viel geliebt; du nicht, denn du hast Mir keinen Kuss gegeben! Auch gibt der Herr selbst ja den Grund ihrer Errettung an: "Dein Glaube hat dich gerettet" (V. 50)!


Beantwortet von: Adolf Küpfer
Quelle: A. Küpfer - 700 Fragen und Antworten, Frage Nr. 336