zu a) Vom "Eingeborenen Sohn" lesen wir nur in den Schriften des Johannes (Joh 1,14.18; 3,16; 1. Joh 4, 9), Er will mit dieser Bezeichnung betonen, dass des Menschensohn vom Vater ausgegangen ist und von Ihm in diese Welt gesandt wurde. "Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns" (Joh 1,14). Er ist der Eingeborene des Vaters. Damit wird die Größe der Liebe Gottes unterstrichen. (Vgl. das Vorbild in 1. Mose 22,2, wo Gott zu Abraham sagte: "Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak".) Den Titel "Erstgeborener" braucht die Heilige Schrift nur in Verbindung mit der Menschheit des Sohnes Gottes, womit aber auch der Vorrang des Herrn über alles betont wird, und dies ist gerade der Gegenstand von Hebräer 1. Bei den Israeliten - und noch heute im arabischen Orient - hat der erstgeborene Sohn die Stellung eines Fürsten in seinem Geschlecht. Er ist darin dem Vater ebenbürtig. (Vgl. auch Ps 89, 28: "So will auch ich ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten der Könige der Erde"; ebenso Röm 8,29: "der Erstgeborene unter vielen Brüdern.") Er lässt sich herab und nennt uns seine Brüder; doch uns geziemt es Ihn zu ehren und Ihn "Herr" (nicht "Bruder") zu nennen.
zu b) "Erstgeborener aus den Toten" und "Erstgeborener der Toten" betreffen denselben Gegenstand: die Auferstehung. Allerdings ist ein Unterschied zwischen diesen beiden Titeln des Herrn, Der "Erstgeborene aus den Toten" steht in Beziehung zu Seiner Brautgemeinde. Als solcher ist Er das Haupt des neuen, aus Gott geborenen Geschlechts. Durch Seinen Tod und Seine Auferstehung sind wir Sein Eigentum geworden, gehören nun Dem an, der als Erster dem Tode erstanden ist. (Vgl. "Der Erstling", 1. Kor 15, 20.23.) Die Bezeichnung "Erstgeborener der Toten" geht noch etwas weiter. Christus ist als Sieger über Tod und Grab der Richter der Lebendigen und Toten. Als solcher hat Er die Schlüssel des Todes und des Hades, d.h. Ihm, durch den die Auferstehung der Toten kam (1. Kor 15, 21), ist nun auch alle Gewalt über die Toten gegeben.