Antwort A
In den Korinther- und Epheserstellen gebraucht der Geist Gottes das Bild eines „Tempels”, um uns damit einen geistlichen Gedanken zu übermitteln. Nicht nur die Juden kannten dieses Bild durch ihren Tempel in Jerusalem, sondern auch die Heiden kannten es, da sie von alters her Tempel hatten. Der mit dem Tempel verbundene Gedanke war der des Gottgeweihtseins und der Gottesverehrung. Das Heidentum war ja hierin ganz abwegig, bis zur schlimmsten Verirrung; nur in dem Tempel in Jerusalem fand dieser Gedanke in gottgemäßer Weise Ausdruck, und zwar in vollkommener Weise in dem ersten, von Salomo erbauten Tempel, der mit allem, was dazu gehörte, ganz dem Muster entsprach, welches David gefertigt hatte „von allem, was durch den Geist in ihm war” und wie Gott ihn „durch Schrift unterwiesen” hatte und welches er seinem Sohne Salomo gegeben hatte (1. Chr. 28,11-19), von dem wir lesen: „Da erfüllte die Wolke” - das sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes - „das Haus Jehovas” und in bezug auf den Salomo in seinem Gebet sagte: „Gebaut habe ich Dir ein Haus zur Wohnung, eine Stätte zu Deinem Sitze für Ewigkeiten.” (1. Kön. 8,10.11.13; 2. Chr. 5,13b.14; 6,2) Für den treuen Israeliten war dieser Bau Gott geweiht, das Heiligtum, in dem Gott wohnte, und dadurch für ihn die Stätte der Anbetung und Hingabe an Ihn. Der im Vordergrund stehende Gedanke war demnach nicht der, dass Gott durch den Tempel geehrt wurde, sondern der, dass der Tempel durch Gott - durch Sein Wohnen in ihm - herrlich gemacht wurde und dass das Bewußtsein hiervon auf das Herz wirkte, Ihn zu preisen und Ihm zu dienen. Das ist es auch, was der Geist Gottes im Auge hat, wenn er von den Erlösten als „Tempel Gottes” oder „Tempel des Heiligen Geistes” spricht: Er will uns damit die wunderbare Beziehung zu Ihm zeigen und groß machen, in die wir durch Sein Wohnen in uns als Gesamtheit wie auch als einzelne gebracht sind, und uns dadurch zu dem Bewußtsein bringen, dass wir Ihm ganz und allein gehören, und zugleich - als Frucht hiervon - das tiefe Verlangen in unserem Herzen hervorrufen, dieser herrlichen Tatsache entsprechend hier zu leben.
Des besseren Verstehens des eben Gesagten wegen möchten wir auf ein anderes Bild hinweisen, welches der Geist Gottes ebenfalls auf die Erlösten anwendet: das „Haus Gottes”. (1. Tim. 3,15; Hebr. 3,6; 10,21; 1. Petr. 2,5; 4,17) Es ist derselbe Bau wie der „Tempel” (wie ja auch die vorerwähnten alttestamentlichen Stellen zeigen), aber das, was das „Haus” uns zeigt, ist etwas ganz anderes, als was wir vorstehend betreffs des „Tempels” gesehen haben. Das zu sehen, hilft uns ein Bild aus dem Leben: Gehen wir an einem Hause vorüber, so empfangen wir nach der äußeren Beschaffenheit des Hauses einen Eindruck von dem Besitzer desselben, und dasselbe ist es, wenn wir die kennenlernen in ihrem Betragen und Tun, die in diesem Hause sind. Also: Nicht wird das Haus nach dem Besitzer beurteilt, sondern der Besitzer wird nach dem Hause beurteilt - nach dem, wie es aussieht und was man an denen sieht, die in ihm sind. Deshalb handelt es sich, wenn das „Haus Gottes” als Bild für die Erlösten gebraucht wird, um unsere Verantwortung Gott gegenüber, in unserem Leben, unserem Wandel, nach außen hin - der Welt gegenüber - Gott so darzustellen, wie Er ist. Diese Verantwortung trifft jeden Erlösten persönlich; dennoch wird das Urteil der Welt über Gott gebildet durch den Eindruck, den die Erlösten in ihrer Gesamtheit machen; deshalb wird dieses Bild immer nur in bezug auf die Gesamtheit der auf der Erde lebenden Erlösten, nie in bezug auf den einzelnen, gebraucht.
An den Gegensätzen, die wir hiernach zwischen „Tempel” und „Haus” finden, wird uns der Gegenstand um so klarer. Anschließend an das eben Gesagte: Während das Bild des „Hauses Gottes” nie auf den einzelnen Erlösten angewendet wird, wird das Bild des „Tempels” auch für den einzelnen gebraucht. (1. Kor. 6,19) - Während das „Haus Gottes” die Erlösten als die zeigt, welche berufen sind, den Menschen kundzumachen, was Gott ist - also menschenwärts gerichtet ist, zeigt der „Tempel” die Erlösten als die, welche jetzt schon und für ewig zu diesem Gott in einer wunderbaren Beziehung stehen, und stellt Ihn uns vor - ist also gottwärts gerichtet. - Als „Tempel” empfangen wir unseren Charakter durch Den, der in uns wohnt; als „Haus Gottes” offenbaren wir den Charakter Dessen, dem dieses Haus gehört. - Als „Tempel” teilt Er Sich uns mit; als „Haus” teilen wir Ihn der Welt mit. - Als „Tempel” sind wir für Ihn abgesondert; als „Haus” sind wir Sein Zeugnis in der Welt. - Als „Tempel” empfinden wir, was Gott ist; als „Haus” verkünden wir, was Gott ist. -
In vorstehendem haben wir versucht, den geistlichen Gedanken klarzumachen, den das Bild des „Tempels” uns zeigen soll. Zuerst - gleichsam im Keime - finden wir denselben in den Evangelien in Verbindung mit der Person des Herrn Jesus Selbst, indem Er das Bild des „Tempels” auf Seinen eigenen Leib anwendet. (Joh. 2,19.21) Sein Leib war im vollen Sinne des Wortes der „Tempel Gottes”, „denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen”. (Kol. 1,19) Wenn Paulus dann später in seinen Briefen das Bild des „Tempels” auf die Versammlung (Gemeinde) und auch auf die einzelnen Gläubigen anwendet, steht dieses in einem innigen Zusammenhang mit dieser Anwendung des Bildes seitens des HERRN auf Seinen eigenen Leib, denn die Seinen in ihrer Gesamtheit - seien es die auf der Erde lebenden, wie 1. Kor 12,12-27, oder alle seit jenem Pfingsten bis zur Entrückung, wie Eph. 1,23; Kol. 1,18.24 - sind „der Leib Christi”, „Sein Leib”, und die Leiber der einzelnen Gläubigen sind „Glieder Christi”. (1. Kor. 6,15a) Daher sind alle Erlösten seit jenem Pfingsten bis zur Entrückung wesenseins mit Ihm und sowohl in ihrer Gesamtheit als auch als einzelne der „Tempel Gottes” bzw. der „Tempel des Heiligen Geistes”. Der Hinweis auf diese herrliche Tatsache an den verschiedenen Stellen ist von großer Kraft und Kostbarkeit und steht immer im Einklang mit den Gegenstand und Charakter des betreffenden Briefes.
Im ersten Briefe an die Korinther, wo wir die Lehre über die Versammlung im Blick auf den Zustand und die Ordnung fanden, wird das Bild zweimal gebraucht: Kap. 3,16.17 für die Gesamtheit in Verbindung mit dem Werk der Arbeiter an den einzelnen Seelen, aus denen die Versammlung bzw. der „Tempel Gottes” gebildet ist, um zu zeigen, wie ernst und verantwortungsvoll der Dienst an den Seelen ist - wie groß die Verantwortung ist, den Seelen das zu bringen, was sie wirklich auferbaut, weil der Zustand der einzelnen Seelen den Zustand der Versammlung (Gemeinde) ausmacht, welche der „Tempel Gottes” ist, und Kap. 6,19 für den einzelnen Gläubigen in Verbindung mit dem sittlichen Verhalten, um jeden einzelnen zu dem Bewußtsein zu bringen, dass er nicht in und mit seinem Leibe tun kann, was ihm gefällt, eben weil derselbe der „Tempel des Heiligen Geistes” ist und wir nicht unser selbst sind! Welch eine erhabene Tatsache und darum welch ein mächtiger Beweggrund zu einem Wandel in Heiligkeit!
Im zweiten Briefe an die Korinther, wo ebenfalls die Lehre über die Versammlung, und zwar die Seite des Lebens in Christo, der Gegenstand ist, finden wir in Kap 6,16 das Bild auf die Gesamtheit angewendet im Blick auf die Absonderung, um durch dieses Bild - und zwar unter Betonung der Tatsache, dass es ein lebendiger Gott ist, dessen „Tempel” wir sind, im Gegensatz zu den toten Götzen, deren Bilder der Ungläubige verehrt - den Gläubigen in eindrucksvoller und überzeugendster Weise die Unmöglichkeit vorzustellen, mit den Ungläubigen in irgendwelcher Weise und Beziehung Gemeinschaft zu haben.
Im Briefe an die Epheser, der uns Gottes Ratschluß zeigt und dementsprechend vorstellt, dass wir in Christo dorthin versetzt sind, wo Er ist, erstreckt sich im Einklang mit dieser herrlichen Tatsache das Bild des „Tempels” - „im HERRN”, weil die Vollendung erst eintritt, wenn wir werden verherrlicht bei Ihm sein - aus alle Erlösten seit Pfingsten bis zur Entrückung (die entschlafenen, jetzt auf der Erde lebenden und bis zur Entrückung noch hinzukommenden) und zeigt uns unsere wunderbare Berufung und damit die unaussprechliche Gnade Gottes in einer Weise, die unser Herz jubeln und von Dank und Anbetung überströmen macht.
In 2. Thess. 2,4 ist es etwas ganz anderes. Dort ist von dem „Tempel Gottes” nicht in bildlicher Sprache geredet, sondern der Tempel gemeint, der zu jener noch in der Zukunft liegenden Zeit zu Jerusalem wieder vorhanden sein wird. Wie wir in 1. Thess. das Kommen des HERRN für die Seinen zu ihrer Entrückung finden (4,13-18), so in 2 Thess. Sein Kommen für die Welt in Macht und Herrlichkeit zum Gericht und zur Einführung Seines Tages (1,6-10), und in Verbindung mit diesem Gegenstande werden uns im 2. Kapitel wertvolle, klare Belehrungen bezüglich des Antichristen gegeben. Ehe das in V. 3 und 4 Gesagte eintreten kann, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Die erste, von allen äußeren Umständen und Geschehnissen für unsere Wahrnehmung unabhängige und daher jeden Augenblick zu erwartende ist die Entrückung der Gläubigen. Dann weiter: Das Römische Reich mit seinem Oberhaupt und das Jüdische Reich mit seinem König - der sich dann als der Antichrist enthüllen wird - müssen vorhanden sein, und der Tempel in Jerusalem muss wieder gebaut und der jüdische Gottesdienst nach dem Gesetz muss wieder eingerichtet sein. Denn dann erst kann „der kommende Fürst” (Dan. 9,26b) - das Oberhaupt des dann wiedererstandenen Römischen Reiches - „einen festen Bund mit den vielen schließen für eine Woche” (Dan. 9,27a) und damit diese letzte, an den „siebenzig Wochen” nach V. 24 noch fehlende siebzigste Jahreswoche ihren Anfang nehmen, in deren Mitte dann der König des jüdischen Volkes seinen wahren Charakter zeigen und als der Antichrist auftreten wird, womit dann „die große Drangsal” ihren Anfang nimmt, die dreiundeinhalb Jahre - die zweite Hälfte der eben erwähnten siebzigsten Jahreswoche nach Dan. 9 - dauern und mit dem Erscheinen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit zum Gericht der Gottlosen und zur Beseitigung des Antichristen und Aufrichtung Seines Reiches ihren Abschluß finden wird (vgl. Dan. 9,24-27; 11,36 - 12,12; Mt. 24; Off. 4ff., besonders 13 und 19). Die obenerwähnte Mitte der siebenzigsten Jahreswoche nach Dan. 9,27 ist der Zeitpunkt, auf welchen sich das in 2. Thess. 2,3 und 4 Gesagte bezieht. Wenn dieser Zeitpunkt gekommen sein wird, wird dieser „Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens” mit der Behauptung hervortreten, dass er der Christus sei, und wird göttliche Verehrung beanspruchen und zu diesem Zwecke - als Gipfel seiner Überhebung - sich in den „Tempel (das Heiligtum) Gottes” setzen. Der Wortlaut dieser Stelle und der Zusammenhang zeigen klar, dass - wie schon oben gesagt - hier mit „Tempel Gottes” der Tempel gemeint ist, der vor Beginn der siebenzigsten Jahreswoche in Jerusalem wieder gebaut werden wird -
Wir finden die Worte „Tempel Gottes” noch mehrere Male in der Offenbarung, und zwar in verschiedener Bedeutung, je wie der Zusammenhang ergibt. Kap 3,12 ist es in bildlicher Sprache auf einen geistlichen Zustand in der Herrlichkeit bezüglich. Kap 7,15 ist es der Tempel in Jerusalem im Tausendjährigen Reich (siehe Hes 40-47). Kap. 11,1.2 handelt es sich um den Tempel, von dem wir oben bei Betrachtung der Thessalonicherstelle gesprochen haben - also, der vor Beginn der siebzigsten Jahreswoche in Jerusalem gebaut werden wird. Kap 11,19; 14,17; 15,5.6.8; 16,1.17 ist es das himmlische Heiligtum in bildlicher Sprache.
Th. K.
Schlussantwort des Schriftleiters
Zu dieser überaus klaren, ausführlichen Antwort, die sicher vielen Lesern gute Dienste tun wird, hätte ich gar nichts mehr hinzuzufügen, wenn es mir nicht so vorkäme, als sei noch übrig, auf den letzten Satz der gestellten Frage eine kurze Beantwortung zu geben. Ich glaube mich nicht zu irren (oder doch?), wenn ich vermute, dass der Fragende (ein mir wohlbekannter Bruder im Osten) in der gleichen Anwendung des Ausdrucks „Tempel Gottes” in 2 Thess 2,4 wie in den übrigen Stellen eine Möglichkeit sieht dazu, dass die Verunehrung oder Entweihung des „Tempels” nach 2. Thess 2,4 Parallelen, Übereinstimmungen oder wenigstens Ähnlichkeiten haben könnte hinsichtlich des „Tempels Gottes” in den anderen Stellen. Ich will versuchen, deutlicher zu sagen, was ich meine: Wenn der Antichrist sich in den dann wieder sichtbar vorhandenen Tempel setzen wird, also in das Nachbild der Heiligtums Gottes, das einst Seinen Charakter zu tragen bestimmt gewesen war, dann wird das, was dann „Tempel Gottes” heißt, gröblichst entweiht. Der Frageeinsender fragt nun, ob eine Beziehung besteht zwischen dieser Stelle und den anderen. Es scheint ihm also (meines Erachtens) der Gedanke vorzuschweben, als wenn in dem „Tempel Gottes” in heutiger Gestalt (wir, die Gläubigen, die Gemeinde) ähnliche, wenn nicht gar gleiche Entweihungen möglich sein könnten wie dann später (Sollte ich mit dieser Vermutung über den Sinn jener Frage mich irren, bitte ich um Entschuldigung.)
Wenn ich hierauf nun ein paar Worte sagen darf, so sei da zunächst der Hinweis, daß, wie auch Antwort A zeigt, ein direkter Zusammenhang zwischen den Stellen, d. h. den erstgenannten und der von 2. Thess. 2,4, nicht besteht, denn letztere spricht von dem äußerlich sichtbaren, erstere Stellen aber sprechen nur von dem geistlichen Tempel (Seiner Gemeinde wie auch des Leibes des einzelnen Gläubigen). Also kurz gesagt: Nein, es besteht keine (direkte) Beziehung zwischen diesen Stellen, und wenn man trotzdem eine solche zu sehen meint, dann ist man in Gefahr, das Wort nicht „recht zu teilen” (2. Tim. 2,15) und Dinge zu vermischen, die der Geist Gottes streng scheidet. Oder man kommt gar dahin, die Stelle 2. Thess. 2,4 auf eine falsche Zeit zu deuten; etwa auch auf die jetzige, wo der sichtbare Tempel doch noch gar nicht besteht. Das würde dann aber zeigen, dass man das ganze zweite Kapitel von 2. Thess. nicht richtig auffaßt. Jedoch in einem Sinne, glaube ich, dürfte man jene zukünftige Entweihung des sichtbaren Tempels auf das jetzige geistliche Bestehen des „Tempels Gottes” (in den Seinen) anwenden, d. h. nicht als Lehre, sondern als Vergleich.
Wenn das, was der Antichrist mit dem im Unglauben von den Juden wiedererbauten äußerlich sichtbaren „Tempel Gottes” tut (dass er sich selbst hineinsetzt usw.), eine Entweihung dessen bedeutet, was, wenn auch nur äußerlich, „Tempel Gottes” genannt werden wird, wieviel mehr ist es eine Verunehrung und Entweihung dessen, was heute der „Tempel Gottes” in Gottes Augen in Wahrheit ist (Seine Gemeinde usw.), wenn Menschen antichristlicher Gesinnung (vgl. „viele Antichristen” in 1. Joh. 2,18!) in ihr ihr Wesen treiben, etwas zu sein beanspruchen, geehrt zu werden wünschen als Führer an Christi Statt, während sie „verderbliche Wölfe” sind (vgl. Apg. 20,29.30!!) und dergleichen mehr!
Hier läge der Hinweis auf bekannte „verderbliche Irrlehrer” sehr nahe (2. Petr. 2!), und wie oft ist durch solche die Gemeinde des HERRN entehrt, entweiht, besudelt worden, wie oft auch durch in moralischer Hinsicht unsaubere Elemente (vgl. Judasbrief und auch 2. Petr. 2!)! - Ich möchte aber diese Anwendungen auf keinen Fall mißverstanden wissen, als stellte ich hier eine Lehre auf, wie man 2. Thess. 2,4 zu den anderen genannten Stellen in Beziehung bringen könnte! Keineswegs! Ich möchte nur versuchen, der Frage vollauf gerecht zu werden, indem ich diese Anwendung mache, die nicht mehr als eine solche ist. In Verbindung hiermit verweise ich noch auf meine Antwort zu Frage 11 in Jahrbuch 16 über 1. Kor. 3,17! Und damit genug hierüber!
Nein, jene ersten Stellen und 2. Thess. 2,4 haben, der Lehre nach, nichts miteinander zu tun, erstere behandeln den geistlichen „Tempel Gottes” in der Gegenwart bis zur Entrückung der Heiligen (1. Thess. 4,13-18), und letztere Stelle spricht von dem danach im Lande (d. h. in Palästina) noch erbaut werdenden „Tempel”, der, obwohl nicht von Gott bewohnt, dagegen vom Antichristen schmählichst entweiht, im inspirierten Wort dennoch „der Tempel Gottes” genannt wird, weil dann Gott wieder anfängt, Seine mit der 69. Jahrwoche (nach Dan. 9,24-27) durch die gewaltsame Beseitigung des Messias abgebrochene Geschichte Seines alten Bundesvolkes Israel neu fortzusetzen. Denn „die Berufung Gottes ist unbereubar”. (Röm. 11,29) Gelobt sei Er!
lasst uns in der Gegenwart uns bewußt sein, welch ein Vorrecht, aber auch welch eine Verantwortung es ist, mitauferbaut (werdend) zu einer Behausung „Gottes im Geist” (Eph. 2,21) „Sein (des Sohnes!) Haus” zu sein (Hebr. 3,6), zu Seinem Ruhm, bis hin zum Ziel! Sein Name sei gepriesen!
F. K.