Es handelt sich in Matthäus 12,31 (vgl. Mk. 3,28-30; Lk. 12,10) nicht um eine (oder die) Sünde wider den Heiligen Geist, wie man sich oft fälschlich ausdrückt, sondern um das bewusste Reden wider den Heiligen Geist, um das Lästern desselben. Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass der Herr durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb; ihre eigenen Söhne taten dies ja, wie viel mehr Er! Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Mt. 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden. Man fragt, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.
In Lukas 12,10 bringt der Herr das ernste Wort in Verbindung mit dem Dienst der Jünger oder Apostel, der durch eine, dem Seinigen ähnliche, machtvolle Offenbarung des Geistes gekennzeichnet sein sollte.