Nichtgläubige behaupten oft, die Wissenschaft habe gezeigt, daß die Bibel überholt sei. Moderne Entdeckungen haben, so argumentiert man, das biblische Weltbild lächerlich gemacht. Diese Behauptung geht von mehreren falschen Voraussetzungen aus und ignoriert die Perspektive der Bibel.
Die Bibel ist kein wissenschaftliches Lehrbuch. Ihr Ziel ist es nicht, in technischen Ausdrücken technische Daten der natürlichen Welt zu erklären, sondern Gottes Plan und seine Beziehung zum Menschen zu erklären, geistliche Dinge zu behandeln. Es ist eindeutig kein technisches Lehrbuch für Naturwissenschaftler.
Die Beschreibungen, die die Bibel von der Natur gibt, sind weder wissenschaftlich, noch unwissenschaftlich, sondern in Worten ausgedrückt, die oft untechnisch und allgemein gehalten sind, so daß auch der einfachste Leser dem Gedanken folgen kann. Das besagt aber nicht, daß die Aussagen unkorrekt sind; es bedeutet, daß sie vom Standpunkt und in der Sprache eines untechnischen Beobachters für alle Leser geschrieben wurden.
Obwohl die Bibel zu einer Zeit geschrieben wurde, als viele phantasievolle Vorstellungen von der Welt vorherrschten, zeigt sie sich einzigartig in ihrer Sicht von Schöpfung, Natur und Gott. Der große polytheistische Schöpfungsbericht der Babylonier steht in krassem Gegensatz zu dem erhabenen Bericht, der sich im 1. Buch Mose findet (vgl. die Ähnlichkeiten und doch auffallenden Unterschiede, die die Überlegenheit der biblischen Erzählung beweisen, in Archaeology and the Old Testament, Merrill F. Unger, Grand Rapids, Zondervan, 1954, S. 2638).
Der vorherrschende Glaube der Völker des Altertums war polytheistisch, ein Glaube, der dem Monotheismus der Bibel, dem einzigen Monotheismus der alten Zeit, diametral entgegensteht. Die Bibel kann nicht angemessen erklärt werden, einfach als Produkt ihrer eigenen Umgebung. Die Aussagen der Bibel, die wissenschaftliche Gegenstände betreffen, stehen auf einem anderen Niveau als die übrige Literatur ihrer Zeit.
Die Bibel hegt keine phantasievollen Vorstellungen von der Wissenschaft und der natürlichen Welt, während selbst die gelehrten griechischen Philosophen lächerliche Anschauungen von Licht, Schöpfung und Astronomie hatten.
Die Veden, die heiligen Schriften der Inder, lehren, daß »der Mond ungefähr 250.000 Kilometer höher ist als die Sonne und daß er mit seinem eigenen Licht scheint, daß die Erde flach und dreieckig ist und daß Erdbeben durch Elefanten verursacht werden, die sich unter ihr schütteln!«
Der erste, der den Gedanken äußerte, die Erde sei flach, war Ptolemäus. Wir lesen Aussagen wie diese und lachen, aber in der Bibel gibt es keine Aussagen, die ähnlich absurd sind.
Wissenschaft und Bibel schließen einander nicht aus. Sie betrachten die Welt einfach von verschiedenen Blickpunkten aus, aber sie stehen letztlich nicht im Widerspruch.
Es ergibt einen Sinn zu glauben, daß, wenn derselbe Gott die natürliche Ordnung schuf und auch mit den Menschen durch die Bibel in Verbindung trat, daß er, soweit es ihm möglich ist, dafür sorgen wird, daß diese beiden Zeugnisse seiner selbst seine Sache erhöhen und sich nicht verwirren und in Mißkredit bringen.
Eine interessante Feststellung ist, daß der eigentliche Beginn der modernen Wissenschaft auf der Wahrheit der Bibel beruht. Die Tatsache, daß es einen Gott gibt, der ein geordnetes Universum schuf und entwarf, veranlaßte Männer wie Newton, nach bestimmten wissenschaftlichen Gesetzen zu suchen, um diese Ordnung zu erklären. So muß die Wissenschaft, statt die Grundlagen der biblischen Autorität anzugreifen, ihre Wurzeln dort suchen.
Quelle: Aus dem Buch: "Das kann ich nicht glauben!", CLV Verlag, 1997