In Matthäus 10 sendet der Herr die Jünger aus, um den Juden zu verkündigen, dass das "Reich der Himmel" nahe gekommen sei und gibt ihnen diesbezügliche Anweisungen. Bis Vers 14 betreffen diese ausschließlich ihre damalige Sendung während Seines Erdenlebens. Von Vers 16 an aber blickt Er weiter auf die Zeit nach Seinem Weggang, da die Jünger fortfahren würden, Seinen Namen zu verkündigen. Jetzt gleicht die Sendung der Seinen, also auch die unsrige, einer solchen von wehrlosen Lämmern unter böse Wölfe. Da heißt es nun klug zu sein wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben.
"Klug wie die Schlangen" bedeutet, sich Rechenschaft darüber geben, dass der Sache, die wir vertreten, widersprochen werden wird. Damit wir nun nichts anderes tun, als was dieser Sache nützlich ist, heißt es besonnen zu sein, klug und nüchtern, damit nicht durch törichte Handlungsweise oder Reden die Sache des Herrn in unnötige Gefahren oder Schmach gebracht wird. Andererseits gilt es auch, einfältig wie die Tauben zu handeln, d.h. wenn wir einmal die Weisung Gottes erkannt haben, voranzugehen ohne weitere Berechnungen mit Fleisch und Blut anzustellen. Listen oder Kniffe, oder irgend etwas, das sich nicht auf der Linie der Wahrheit bewegt, sollte bei Gläubigen nicht gefunden werden. Auch hierin gilt es besonnen, einfältig und nüchtern zu sein.