Antwort
Über obige Frage könnten wir die Überschrift setzen: Unsere Verantwortung. Wir sind auf der Welt, um Gott zu verherrlichen, und wie ungeheuer groß ist unsere Verantwortung nach dieser Seite hin, wenn wir bedenken, dass bei dem Herrn Jesus der Dienst das vollkommene Ausüben des Vaterwillens war. Hier in Lk. 12 zeigt der HERR Seinen Jüngern diesen verantwortungsvollen Pfad und zugleich den Widerspruch der Welt. Aber ohne Furcht sollten sie ihren Weg gehen, Herz und Gewissen sollten von Ihm, dem Meister, erfüllt sein. Der praktische Grundsatz, der ihren Wandel bestimmen sollte, war die alleinige Abhängigkeit von Ihm, dem Meister (Lk. 12,22-34). Ihre Stellung war gekennzeichnet in den Worten: „Denn wo euer Schatz ist, wird auch euer Herz sein.” (V. 34.) Vor allem sollten sie nach dem Reiche Gottes trachten und das übrige würde ihnen dazugegeben werden. Diese Verantwortung setzt eine große Wachsamkeit voraus, Wachsamkeit und Erwartung gehen zusammen. Wenn wir jemanden erwarten, müssen wir in wachender und auch in geschmückter Stellung sein; unser Anzug muss in Ordnung und das Haus erleuchtet sein. Dies ist das kostbare Teil derer, welche den HERRN während Seiner Abwesenheit erwarten. Es ist der Charakter eines wahren Jüngers, der seinen Blick zum Himmel gerichtet hat, während er seinen Dienst auf Erden ausübt. Stehen wir in dieser Erwartung, dann finden wir unsere Belohnung darin, dass Er, der HERR, uns dient (Joh. 13), und dabei werden wir so überwältigt von Seiner Liebe, dass wir unseren Platz und Stellung zu Seinen Füßen finden und Ihm Anbetung darbringen.
Hierzu gehören gegürtete Lenden, eine klare in sich abgeschlossene Stellung und brennende Lampen, ein klarer Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, nicht mehr eigenwilliger Gottesdienst, wovon der Jakobsbrunnen, der Joseph gehörte, wo auch dessen Gebeine ruhten (Jos. 24,32), ein Zeugnis war, denn dieser war in den Händen der Fremden, der Samariter, die nichts von Anbetung wußten. Deshalb sagte der Herr Jesus an jener Stelle dem Weibe, dass der Vater wahrhaftige Anbeter suche (Joh. 4,23). Denn nur so wird eine klare Verbindung mit dem Vaterherzen und dem Vaterhause hergestellt werden. Hier wie dort, in Lk. 12 und in 2. Chr. 16 ist's der gleiche Pfad und die gleiche Stellung. Falsche Bündnisse bewegen Asa und er gibt damit Silber und Gold aus den Schätzen Jehovas preis, ja er geht noch weiter in seiner Verblendung: er legt den Seher Hanani in das Stockhaus und tut etlichen vom Volke Gottes Gewalt an. Auch in der Krankheit suchte er Jehova nicht, sondern die Ärzte. Wo euer Schatz ist, wird auch euer Herz sein. Äußere Dinge können unser Herz ausfüllen, oder man kann durch fromme Übungen und eigenen Gottesdienst eine falsche Umgürtung anlegen und Scheinlicht tragen, ähnlich wie Kain und die törichten Jungfrauen (2. Tim. 3,5). Aber unser Gott sieht tiefer und weiter. Er sucht auch jetzt noch wahrhaftige Anbeter und Menschen mit umgürteten Lenden und brennenden Lampen, solche, die auf ihren HERRN warten. So auch damals und heute: „Seine Augen durchlaufen die ganze Erde, um Sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf Ihn gerichtet ist.” Achten wir darauf, dass uns Gott nicht auch sagen läßt: „Hierin hast du töricht gehandelt.” Möge es vielmehr allen gelten, dem Schreiber und dem Leser: „Glückselig jene Knechte, die der HERR, wenn Er kommt, wachend finden wird (Lk. 12,37).
Th. W.