Das ganze Universum wird durch die Naturgesetze zusammengehalten. Ohne diese würde alles im Chaos versinken und ein Leben wäre nicht möglich. Nun sagt uns die Bibel, dass Gott der Schöpfer dieses Universums ist und entsprechend auch die Naturgesetzte festgelegt hat und das Funktionieren dieser garantiert: «Als er den Himmel gründete, war ich dabei; als er einen Kreis abmass auf der Oberfläche der Meerestiefe, als er die Wolken droben befestigte und Festigkeit gab den Quellen der Meerestiefe; als er dem Meer seine Schranke setzte, damit die Wasser seinen Befehl nicht überschritten, als er den Grund der Erde legte, da war ich Werkmeister bei ihm» (Spr 8,27-30). «Knüpfst du die Bande des Siebengestirns, oder kannst du die Fesseln des Orion lösen? Kannst du die Sterne des Tierkreises herausführen zu ihrer Zeit, und leitest du den Groß0en Bären samt seinen Jungen? Kennst du die Gesetze des Himmels, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?» (Hi 38,31-33). Diese von Gott festgesetzten Ordnungen garantieren einen reibungslosen Gang des Universums.
In der gleichen Absicht, jedoch in kleinerem Rahmen, gab Gott uns Menschen Seine Gebote und Anordnungen. Wenn man sich nach diesen richtet, wird dadurch ein harmonisches Miteinander ermöglicht. Sei dies in der Beziehung zwischen Mann und Frau, dem Verhältnis zwischen Eltern und ihren Kindern oder auch den verschiedenen Regierungen mit ihren Völkern. Die von Gott gegebenen Ordnungen, Anordnungen und Regeln sollen dabei bewahren, schützen und zum allgemeinen Wohl dienen. Sie sind eine Verherrlichung Dessen, der diese Ordnungen schuf.
Vom Wortlaut her bedeutet Unterordnung, sich etwas Höherem unterstellen. Dies hat nichts mit Diskriminierung zu tun. Vielmehr soll dadurch ein bestimmter Mechanismus garantiert werden. Ein Mechanismus, der ineinandergreifenden Zahnrädern gleicht. Wird diese Ordnung eingehalten, entsteht dadurch eine Harmonie, ähnlich dem präzisen Ablauf eines Uhrwerks.
Gott erwartet von uns, dass wir uns an Seine Anordnungen halten. Wenn wir dies tun, werden wir selbst wie auch unsere Umgebung die Gesegneten sein. Ja, das Resultat, wenn man sich an Gottes Regeln hält, sind Sein Segen und Sein Friede im Herzen.
Mit in den göttlichen Ordnungsplan gehört auch das Prinzip der Unterordnung. So sehen wir zum Beispiel, wie Jesus sich Seinem Vater unterordnete, sagt doch der Herr Jesus: «Wahrlich, wahrlich ich sage euch: der Sohn vermag von sich selber aus nichts zu tun, als was er den Vater tun sieht; denn was jener tut, das tut in gleicher Weise auch der Sohn» (Joh 5,19). So wie sich Jesus dem Vater unterordnete, sollen sich in der Gemeinde auch die Gemeindeglieder den Ältesten (nach biblischem Verständnis nur Männer) unterordnen. In der Familie sollen sich die Ehefrauen ihren Ehemännern unterordnen und die Kinder ihren Eltern. Diese göttlichen Prinzipien sind uns von Gott zum eigenen Wohl gegeben. Wenn wir sie beachten, dann funktioniert eine Ehe, es klappt in der Familie und auch in der Gemeinde. Dies, weil sie dem Gedanken ihres Erfinders, nämlich Gott, entsprechen. Es ist wie bei einem Computer, der mit der für ihn bestimmten Software ausgerüstet wird. Nur wenn dies der Fall ist, funktioniert er optimal und kann seine beste Leistung erbringen. So sind Gottes Richtlinien und Anordnungen uns nicht als Einschränkung zugedacht, sondern zur Optimierung unseres Lebens und dem bestmöglichen Zusammenspiel zwischenmenschlichen Seins.
Die Bibel sagt darüber: «Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich´s gebührt im Herrn! Ihr Männer, liebt eure Frauen und werdet nicht bitter gegen sie! Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allem, denn das ist dem Herrn wohlgefällig! Ihr Väter, fordert eure Kinder nicht zum Zorn heraus, damit sie nicht unwillig werden! Ihr Knechte, gehorcht euren leiblichen Herren in allen Dingen; nicht mit Augendienerei, um den Menschen zu gefallen, sondern in Einfalt des Herzens, als solche, die Gott fürchten. Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen» (Kol 3,18-23).
Im Epheserbrief schreibt Paulus: «Ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes! Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem. Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat. … Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde» (Eph 5,21- 25.28-29). Der Apostel Petrus ergänzt dies und sagt: «Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn ‹Herr› nannte. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen lasst. Ihr Männer sollt gleichermassen einsichtig mit eurer Frau als dem schwächeren Gefäss zusammenleben und ihr Ehre erweisen, weil ihr ja gemeinsam Erben der Gnade des Lebens seid, damit eure Gebete nicht verhindert werden» (1.Petr 3,5-7).
Bei alledem gilt die goldene Regel, von der es heisst: «Ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes!» (Eph 5,21). Oder wie es der Herr Jesus auch sagt: «Wenn jemand der Erste sein will, so sei er von allen der Letzte und aller Diener!» (Mk 9,35). Diese Prinzipien gilt es, in unserem Alltagsleben umzusetzen. So ordnen sich die Gemeindeglieder ihren Ältesten unter, während diese in grosser Verantwortung vor Gott stehen. In der Familie ordnet sich der Ehemann als erstem Christus unter. Die Ehefrau ist aufgerufen, sich ihrem Mann zu unterordnen, die Kinder wiederum ihren Eltern. In der Gesellschaft sind die Regierungen von Gott eingesetzt (Röm 13) und sollen in Verantwortung vor Gott regieren, wobei das Volk sich ihnen unterordnen und für sie beten soll.
Wenn man die zitierten Bibeltexte aufmerksam liest, stellt man fest, dass an das Verhalten des Ehemannes mehr Anforderungen gestellt werden als an das der Ehefrau! Der Ehemann wird aufgefordert, seine Frau zu lieben, ihr selbstaufopfernd, respektvoll und wertschätzend zu begegnen und sie weder grob noch verletzend oder tadelnd zu behandeln. Vielmehr soll das Benehmen des Ehemannes so sein, wie das von Christus Seiner Gemeinde gegenüber. Auch hat Unterordnung nichts zu tun mit Unterwürfigkeit oder Kadavergehorsam. Nein, sie ist ein freiwilliges Sichstellen unter den Ehepartner. Dies kann aber nur gelingen, wenn weder Ehefrau noch Ehemann für den anderen jeweils Mittel zum Zweck sind. Sie sollen auch nicht dazu da sein, ein bestimmtes egoistisches Ziel zu erreichen, und sie sind auch kein Instrument für eigene Interessen und Vorlieben.
Wenn eine Ehefrau so die Liebe ihres Mannes erfährt, wird es ihr nicht schwerfallen, sich ihrem Ehemann in seiner Verantwortlichkeit zu unterordnen und ihm Gutes zu tun. Und auch der Ehemann wird, wenn seine Frau ihm in eben beschriebener Weise begegnet, gerne die Verantwortung übernehmen, seine Ehe und Familie gottgewollt zu führen.
Und wenn der Ehepartner nicht gläubig ist? Auch hier sind wir Christen aufgefordert, nach biblischen Massstäben zu leben. So sollen die Männer ihre ungläubigen Frauen lieben; in der Weise, wie bereits beschrieben: selbstaufopfernd, respektvoll, wertschätzend, weder grob noch verletzend oder tadelnd. Auch die christlichen Ehefrauen sollen ihren ungläubigen Männern in der Art und Weise begegnen, wie wir lesen: «So wie wir uns Christus unterordnen, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen. Auch ohne viele Worte sollt ihr Frauen allein durch euer Vorbild eure Männer für Christus gewinnen, die bisher nicht an sein Wort glaubten. Ein vorbildlicher Lebenswandel und die Achtung ihnen gegenüber wirken überzeugender als viele Worte. Nicht äusserliche Dinge – wie kunstvolle Frisuren, wertvoller Schmuck oder modische Kleidung – dürfen für euch Frauen wichtig sein. Nein, euch sollen vielmehr Eigenschaften von unvergänglichem Wert schmücken, wie Freundlichkeit und Güte; denn wahre Schönheit kommt von innen. Und diese Werte zählen vor Gott» (1.Petr 3,1-4).
Dabei ist das Schlüsselwort immer wieder die Liebe. Es geht um Wertschätzen, Achtung und Entgegenkommen dem Anderen gegenüber.
Quelle: Zeitschrift Mitternachtsruf, November 2011, Seite 28