In dem von Ihnen zitierten Bibelvers spricht der Herr Jesus zu Seinen Jüngern. Würde sich diese Aussage Jesu auf die Entrückung beziehen, dann müssten die Jünger, deren Frage Er beantwortete, noch am Leben sein, oder dann hätte die Entrückung bereits stattgefunden. Beides trifft nicht zu. Denn alle Seine Jünger sind gestorben und auch die Entrückung hat noch nicht stattgefunden. Die Lösung liegt im weiterführenden Text: «Nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus, den Jakobus und dessen Bruder Johannes mit sich und führte sie beiseite auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verklärt, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiss wie das Licht. Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elia, die redeten mit ihm. Da begann Petrus und sprach zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind! Wenn du willst, so lass uns hier drei Hütten bauen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören! Als die Jünger das hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Und Jesus trat herzu, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als Jesus allein» (Mt 17,1-8).
Damit erfüllte sich die Aussage des Herrn Jesus in Matthäus 16,28: Jesus wurde in der Anwesenheit einiger Seiner Jünger verklärt und Mose und Elia begegneten ihnen. In diesem Moment trat die Ewigkeit in die Zeit herein. Gottes Reich wurde für einige Augenblicke sichtbar. Dementsprechend reagierte Petrus: «Herr, es ist gut, dass wir hier sind! Wenn du willst, so lass und hier drei Hütten bauen …» So ist also Vers 28 in Matthäus 16 kein Hinweis auf die Entrückung, sondern vielmehr ein Fingerzeig Jesu auf Seine baldige Verklärung, deren Zeugen Johannes, Jakobus und Petrus wurden.
Quelle: Zeitschrift Mitternachtsruf, Mai 2009, Seite 28