Christus war wahrer Mensch und wahrer Gott, das bedeutet, dass Er nicht gleichzeitig Gott und ein zum Sündigen fähiger Mensch sein konnte.
In Christus wohnte die Fülle der Gottheit (Kol 2,9). Wenn Er hätte sündigen können, bedingte dies, dass die Fülle der Gottheit in Ihm hätte sündigen können. Das ist unmöglich.
Hätte Er sündigen können, wäre Er dem gefallenen Menschen gleich gewesen, dann stand das Erlösungswerk in Frage.
Der Vater konnte dem Sohn unmöglich eine zum Sündigen fähige Natur mitgeben.
Wenn in den Adern des Heilands ein Blut floss, das den Keim zum Sündigen in sich barg, konnte solches Blut uns keine Rettung bringen. Gott hatte Ihm auch sagen müssen: "Du musst von neuem geboren werden!" (Vgl. Joh 3,7.)
Wir stellen uns Satan gleich, wenn wir Christus für versuchlich halten. Satan glaubte dies, darum versuchte er ihn! Sein Sieg über ihn beweist, dass Christus nicht versuchlich war, d.h. Er konnte nicht sündigen.
Satan "fand nichts in Ihm" (Joh 14, 30); auch keine zum Sündigen fähige Natur.
Hätte Christus eine zum Sündigen fähige Natur gehabt, so hätte Er sterben müssen. Sein Tod wäre kein freiwilliger gewesen. Wieder wäre unsere Erlösung dahingestellt gewesen,
Der zweite Adam war dem ersten nicht gleich - außer der leiblichen Gestalt. Der erste war ein Geschöpf, als solches konnte er sündigen. Der zweite Adam war kein geschaffenes Wesen und als solches nicht zum Sündigen fähig. Christus war "das Heilige"; das wäre Er mit einer zum Sündigen fähigen Natur nicht mehr gewesen.
Der Gehorsam, die Abhängigkeit, beides in absoluter Vollkommenheit, ein Wandel ohne Fehl, waren die Beweise davon, dass Christus nicht sündigen konnte. Niemals dürfen wir sagen: "Er hätte es gekonnt, aber nicht getan!" Dann stände Seine Gottheit und damit alles, einschließlich unserer Erlösung, in Frage, "Ohne Sünde" heißt auch "ohne Fähigkeit zu sündigen."