Können Christen einen falschen Geist haben?

Sie sagten einmal, dass ein Christ keinen falschen Geist haben kann. Ich bin nicht dieser Meinung. Dies ist doch sehr wohl möglich! Woher kommen denn all die Streitereien, Spaltungen und die vielen Probleme mitten in der Gemeinde Jesu?

Die Bibel sagt klar, dass niemand zwei Herren dienen kann (vgl. Mt 6,24). Wir können auch nicht gleichzeitig die Wohnung des Heiligen Geistes (1.Kor 3,16) und die Wohnung des Geistes von unten sein! Was wir jedoch sehr wohl können – und leider oft auch tun – ist, den Heiligen Geist dämpfen und betrüben (1.Thess 5,19; Eph 4,30). Das Problem vieler Gemeinden und deshalb auch vieler Christen ist, dass Menschen vorgeben, Christen zu sein, die jedoch gar nie eine echte Wiedergeburt erlebt haben. Judas ist dafür ein abschreckendes Beispiel. Er war drei Jahre mit Jesus unterwegs, doch in Tat und Wahrheit war er nie wiedergeboren.

Leider gibt es aber auch Christen, die sehr wohl wiedergeboren sind, jedoch Gottes Wort und dem verändernden Wirken des Heiligen Geistes in ihrem Leben nicht Raum geben. Vielmehr überlassen sie das Kommando ihrem eigenen, bösen Herzen. Und daraus entspringt, was der Herr Jesus mit diesen Worten beschreibt: «Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken hervor, Ehebruch, Unzucht, Mord, Diebstahl, Geiz, Bosheit, Betrug, Zügellosigkeit, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen» (Mk 7,21-23).

Das jedoch hat nichts mit einem anderen Geist zu tun, sondern mit unserem bösen Herzen, das wir bis an unser Lebensende in uns tragen. Es ist so entscheidend, wem wir uns unterordnen! Oder mit anderen Worten: Wem wir Gehorsam leisten: Ob unserem eigenen Ego, dem sündigen Herzen, oder aber dem Heiligen Geist, der uns Gottes Wort aufschliesst und lebendig macht.


Beantwortet von: Samuel Rindlisbacher
Quelle: Zeitschrift Mitternachtsruf, August 2011, Seite 28