Sehr viele Menschen machen sich Gedanken über das Thema Selbstmord oder haben irgendwann einmal daran gedacht. Das erschreckende dabei ist, dass nicht nur Ungläubige sondern auch Gläubige sehr oft darüber nachdenken.
Um Unklarheiten zu vermeiden, soll kurz klargestellt werden, was wir unter "Gläubige" verstehen. Das sind Menschen, die sich durch die Gnade mittels des Glaubens (Epheser 2,8) an den Herrn Jesus Christus und an sein vollbrachtes Werk am Kreuz von Golgatha haben retten lassen. Und die nach Johannes 3,3+5 die Wiedergeburt erlebt haben.
Vom Ansatz, vom Prinzip her ist kein Unterschied zu sehen, ob es sich um Gläubige oder Ungläubige handelt. Aber die Hintergründe und vor allem die Konsequenzen daraus sind total unterschiedlich.
Einige Grundsätzliche Gedanken anhand von Bibelstellen:
Wie bereits in der Fragestellung richtig formuliert, ist Selbstmord Sünde. Darüber kann es überhaupt keine Diskussion geben und die Bibel spricht an mehreren Stellen direkt oder indirekt sehr klar darüber - abgesehen davon, dass solch eine Handlung komplett gegen den Gesamtzusammenhang der Heiligen Schrift gerichtet wäre.
Bereits in den 10 Geboten steht ganz klar in 2. Mose 20,14: "Du sollst nicht töten." Es steht nicht geschrieben, du sollst nicht töten, ausgenommen dich selbst. Wir leben zwar nicht mehr in der Zeit des Gesetzes (Römer 10,4) aber die 10 Gebote haben nach wie vor Gültigkeit.
Gott ist nicht ein Gott der Toten sondern der Lebendigen. (Matthäus 22,32b )
...der ein Erhalter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen. (1.Timotheus 4,10)
Aus diesen 2 Versen kann man sehr schön erkennen, dass Selbstmord direkt entgegen Gottes Willen ist und somit immer ein sündiger Eingriff gegen Gottes Absichten.
Kein Mensch hat Macht über den Tag des Todes. (Prediger 8,8b)
Auch dieser Vers drückt ganz klar und unmissverständlich aus, dass kein Mensch von Gott her die Macht oder auch die Erlaubnis hat sein Leben zu beenden.
Meine Zeit steht in Deinen Händen (Psalm 31,16)
Auch der große König David, der diesen Psalm geschrieben hat, erkannte, dass es in Gottes Hand liegt Zeiten und Zeitpunkte des Lebens und Sterbens zu bestimmen.
Er selbst aber der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und euer ganzer Geist und Seele und Leib werde tadellos bewahrt bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. (1.Thessalonicher 5,23)
Wenn es nur auf den Geist und die Seele ankommen würde, dann währe der Leib hier nicht sonderlich erwähnt worden. Aber auch der Leib soll bewahrt und nicht umgebracht werden.
Das wohl bekannteste biblische Beispiel für Selbstmord ist Judas.
Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich. (Matthäus 27,5)
Judas, der Jesus für 30 Silberlinge verriet, kam mit seiner Schuld nicht mehr zurecht und erhängte sich schließlich. Er kehrte zwar um, aber nicht zum Herrn, sondern nur zu einem religiösen System (Matthäus 27,4). Von dort bekam er jedoch keine Hilfe und so machte er das Maß der Sünde voll indem er sich, in völliger Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, umbrachte.
Die Handlung eines Selbstmordes ist weiters niemals nur auf eine Person beschränkt. Sie hat weitreichende Folgen und richtet sich gegen:
- zuallererst den lebendigen Gott: das ist aus all den oben zitierten Bibelstellen ganz klar ersichtlich. Ein Selbstmord widerspricht grundsätzlich gegen den Willen und die Absichten Gottes.
- seine Familienangehörigen und Freunde: Eine solche Handlung hinterlässt immer tiefe Trauer und Schmerzen bei den Hinterbliebenen. Sehr oft quälen sich Angehörige mit Selbstvorwürfen und Anschuldigungen, die sie oft jahrelang verfolgen.
- bei Gläubigen wird zumeist auch die gesamte Gemeinde in Mitleidenschaft gezogen: Viele Fragen, Meinungen und Vorwürfe werden aufgeworfen. Außerdem fehlt plötzlich ein Baustein in der Gemeinde, den niemand ersetzen kann (sowohl primär geistlich gesehen, als auch materiell).
Die wichtigste Frage bei der Thematik Selbstmord, ist, wie es überhaupt soweit kommen kann. Was steckt wirklich dahinter?
In jedem Fall stehen, bevor es zu solch einer schwerwiegenden Handlung kommt, eine oder mehrere Lügen dahinter.
Da der Teufel der Vater der Lüge ist (Johannes 8,44) ist es klar, dass er dabei seine Finger im Spiel hat.
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. (Johannes 8,44)
Der Teufel ist ein Menschenmörder und hat es sich seit jeher zum Ziel gemacht den Menschen zu töten. Dieses Ziel verfolgt er mit allen Mitteln. Ein Mittel ist eben, dass er den Menschen solange belügt und auf ihn einredet, bis er sich selbst umbringt. Damit hat er dann sein Ziel erreicht.
Wenn der Mensch nicht gläubig war, wird er niemals mehr die Möglichkeit haben die liebende, rettende Hand unseres Herrn Jesus Christus zu ergreifen. Solange ein Mensch lebt, hat er in der Gnadenzeit immer diese Möglichkeit.
Wenn der Mensch gläubig war, wird er für den Teufel keine Gefahr mehr darstellen indem er andere Menschen zum Herrn Jesus führt. Weiters kann dieser Mensch hier auf dieser Erde nicht mehr zur Verherrlichung unseres Herrn leben - dadurch wird auch unserem Herrn Schaden zugefügt, weil dieser durch die freiwillige Nachfolge der Gläubigen das Höchste Ausmaß an Verherrlichung erhält.
Diese Lügen können natürlich in der Praxis sehr unterschiedlich sein.
Die Probleme, Ängste, Schwierigkeiten, Sorgen und Nöte können sich drehen um: Scheidungen, Streit in der Familie, Verlust von lieben Angehörigen, beruflicher Ruin, finanzieller Ruin, Alkohol, Drogen, Krankheiten, Unfälle, steigernde Minderwertigkeitskomplexe, Einsamkeit, Sinnlosigkeit, Wertlosigkeit, und vieles mehr.
Es ist hier überhaupt nicht die Frage, ob nicht tatsächlich schwerwiegende Probleme da sind. Niemals soll es die Absicht dieser Abhandlung sein, Dinge wegreden zu wollen zu verschönern oder lieblos über die Probleme der Einzelnen die sich mit der Frage des Selbstmordes beschäftigen hinwegzugehen.
Jedoch soll ganz klar darauf hingewiesen werden, dass Selbstmord in den Augen Gottes niemals ein Ausweg ist.
Bei Gläubigen können sogar Fragen und Zweifel über Gott soweit führen wie z.B. "Du bist nicht errettet" oder "Gott liebt Dich nicht" oder "Du fällst immer in dem gleichen Punkt, sollte Gott dich wirklich angenommen haben"?
Natürlich handelt es sich bei solchen Fragen auch um Einflüsterungen des Teufels. Nur einem Erretteten wird der Teufel einzureden versuchen, dass er nicht errettet ist. Ein Verlorener würde dadurch ja nur aufmerksam gemacht werden, dass er eine Rettung braucht. Und über die Frage der Liebe des Herrn und seiner Vergebung redet Gottes Wort an vielen Stellen ganz klar.
Der Selbstmord beginnt, wie die meisten der Sünden in Gedanken. Es schleichen sich oft nur ganz langsam und unbemerkbar Zweifel, Unzufriedenheit und Murren über dieses oder jenes ein. Diese Gedanken werden langsam stärker bis sie schließlich zu schweren Depressionen führen. Die letzte Stufe ist, dass der Mensch völlig seine Kontrolle verloren hat und nicht mehr objektiv denken und handeln kann, sondern nur mehr unter dem Deckmantel der Lüge.
Welche Folgen hat ein Selbstmord?
Die Folge ist bei Ungläubigen eine ewige Trennung von Gott. Ein Ort, den die Bibel mit Hölle bezeichnet. (Matthäus 10,28; Matthäus 18,9 u.a.). Dort wird sein das Weinen und Zähneknirschen (Matthäus 8,12).
Der Ungläubige kommt an diesen Ort nicht, weil er sich selbst umgebracht hat, sondern weil er die Liebe Gottes mit Füßen getreten hat und seinen Sohn Jesus Christus, der für seine Sünden bezahlt hat, nicht im Glauben angenommen hat. Und mit dem Selbstmord hat er sich dann jede Chance genommen, jemals noch den Herrn Jesus im Glauben anzunehmen und so gerettet zu werden.
Die Folge bei Gläubigen ist Lohnesverlust und somit Schaden bis in alle Ewigkeit (1.Korinther 3,15). Ein Wiedergeborener kann nach der Lehre des Wortes nicht mehr verloren gehen - auch nicht durch einen Selbstmord. Aber er nimmt diese Sünde mit und muss damit vor Gott erscheinen. Damit im Zusammenhang steht, wie bereits schon erwähnt, auch ein Verlust der Verherrlichung Gottes - sowohl irdisch durch den Wandel, als auch ewig durch den Lohn.
Das Thema „Selbstmord“ ist höchst kompliziert und schwierig ist. Natürlich kann man Einzelnen, die sich mit solchen Gedanken auseinandersetzen, nicht einfach mit so einem Artikel abspeisen. Es ist außerordentlich wichtig, dass jeder Fall individuell betrachtet wird, da jeder andere Hintergründe, eine andere Ausgangssituation, andere Motive usw. hat.
Niemals wollen wir uns über andere stellen oder andere gar richten bzw. verurteilen, die solche Gedanken in ihren Herzen tragen. Und es liegt uns ebenfalls ferne zu behaupten in allen Fällen eine Lösung der Probleme parat zu haben.
Aber was wir auf alle Fälle tun können und auch mit Nachdruck tun wollen ist auf den zu verweisen der wirklich helfen kann - nämlich Jesus Christus.
Er, der das Leben selbst ist, ist gekommen, auf dass wir Leben haben und es im Überfluss haben (Johannes 10,10). Er hat dem Teufel die Macht genommen. Er hat den Tod überwunden und ist auferstanden. Er ist Sieger und lebt. Und er liebt uns über alles. Er will uns reich beschenken, mit Frieden, Freude und mit einem erfüllten, glücklichen Leben. Er will, dass wir die Ewigkeit bei ihm verbringen in Herrlichkeit. Extra dafür, um uns diese Möglichkeit zu schaffen, hat er sogar sein Leben dahingegeben.
Und jetzt wartet er darauf, sehnsüchtig, bis er wiederkommt um uns zu sich zu holen, auf dass wir bei ihm sein dürfen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Sollten wir uns Angesichts solch herrlicher Tatsachen, wirklich noch Gedanken über Selbstmord machen. Ist das Leben nicht viel zu kostbar und schön dafür?
Ich denke, dass wir dankbar sein sollten über jede Minute, die wir leben dürfen und die Zeit auskosten unseren geliebten Herrn Jesus Christus durch sein Wort besser kennen zu lernen.
Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus erkennen. (Johannes 17,3)