a) Ohne Frage ist der Auszug aus Ägypten gemeint. Spätere Dichter und Propheten kommen darauf zurück: David in Psalm 18 und 68 (2. Sam 22); Asaph in Psalm 77; Habakuk in Kapitel 3, haben dabei aber gleich ähnliche Geschehnisse in weiterem Raum vor Augen.
b) Die Reihenfolge ist nicht überall Seir, Sinai. Wo sie so ist, erklärt sie sich aus der Vorstellung der Dichter, dass das Zuhilfe-Erscheinen Gottes dem Sonnenaufgang zu vergleichen ist, wie Mose sagt: "Der HERR ist vom Sinai herabgekommen und ist ihnen aufgegangen von Seir; er ist hervorgestrahlt von dem Berg Paran..." (5. Mose 33,2). Dabei ist an die Himmelsrichtung Osten zu denken. Der Auszug und die drei Monate später sich anschließende Gesetzgebung mit den furchtbaren Begleiterscheinungen sind in eins zusammengefasst. Das Erscheinen des Messias bei Seinem Volk und Er selber heißen: "Aufgang aus der Höhe" (Lk 1, 78).
c) "Auch troffen die Himmel, auch troffen die Wolken von Wasser." Da ist wohl an das Erzittern der Erde, das Beben der Berge und des Sinai zu denken, für Auge und Ohr furchtbare Erscheinungen in Verbindung mit der Gesetzgebung (2. Mo 19,16-19; 5. Mo 4,11; 33,2; Heb 12,18-21). Mose prägte diese Ausdrücke. Debora nahm sie auf. David, Asaph, Habakuk erweitern sie mehr unter Einbeziehung der dichterischen Gestaltung, die Mose (2. Mo 15) dem Bericht über den Durchzug durchs Rote Meer gegeben hatte. Vergleiche auch, was zur Zeit Josuas Großes geschah (Jos 10,11-14), und was Debora gesungen hatte, überhaupt alles das vor ihrer Zeit in dieser Hinsicht Geschehene. Und weil es für das spätere Eingreifen Gottes vorbildlich ist, betrachten sie es prophetisch und fügen Zukünftiges hinzu, machen daraus ein großes, alle Wundertaten an Israel von A bis Z umspannendes Panorama.