Der Grund, dass Israel 40 Jahre in der Wüste zubringen musste, war ihr Unglaube. Als die Kundschafter aus dem verheissenen Land zurückkehrten, beeinflussten sie mit Ausnahme von Kaleb und Josua das Volk dahingehend, gegen Gott aufzubegehren. Daraufhin passierte Folgendes: «Ich aber sprach zu euch: Entsetzt euch nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn der Herr, euer Gott, zieht vor euch her und wird für euch kämpfen, ganz so, wie er es für euch in Ägypten getan hat vor euren Augen, und in der Wüste, wo du gesehen hast, wie der Herr, dein Gott, dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Weg, den ihr zurückgelegt habt, bis ihr an diesen Ort gekommen seid. Aber in dieser Sache wolltet ihr dem Herrn, eurem Gott, nicht glauben … Als aber der Herr das Geschrei eurer Worte hörte, da wurde er zornig und schwor und sprach: Keiner von den Männern dieser bösen Generation soll das gute Land sehen, das ich euren Vätern zu geben geschworen habe! Nur Kaleb, der Sohn Jephunnes, er soll es sehen; und ihm und seinen Kindern will ich das Land geben, das er betreten hat, weil er dem Herrn völlig nachgefolgt ist. Auch über mich wurde der Herr zornig um euretwillen und sprach: Auch du sollst nicht hineinkommen!» (5.Mo 1,29-32.34-37). Leider war der Unglaube stärker als die Überzeugungskraft von Josua und Kaleb!
Dabei wäre die Reise in so kurzer Zeit zu bewältigen gewesen. Drei Monate nach dem Auszug aus Ägypten waren sie am Sinai angekommen und erhielten von Gott das Gesetz: «Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israels aus dem Land Ägypten kamen sie an ebendiesem Tag in die Wüste Sinai» (2.Mo 19,1). Weitere elf Monate später war auch der Bau der Stiftshütte abgeschlossen und Israel wieder in Richtung verheissenes Land unterwegs: «Und es geschah am zwanzigsten Tag, im zweiten Monat des zweiten Jahres, da erhob sich die Wolke über der Wohnung des Zeugnisses» (4.Mo 10,11). Bereits elf Tage später standen sie an der Grenze zum verheissenen Land: «Elf Tagereisen sind es vom Horeb auf dem Weg zum Bergland Seir bis Kadesch-Barnea» (5.Mo 1,2). Daraus ersehen wir, dass diese Reise inklusive der Gesetzgebung und dem Bau der Stiftshütte etwa 2 Jahre in Anspruch genommen hätte. Leider machte der Unglaube diesem Plan einen Strich durch die Rechnung und sie dauerte 40 Jahre.
Quelle: Zeitschrift Mitternachtsruf, Juli 2011, Seite 29