Wer von Herzen an Jesus Christus gläubig geworden ist, bei dem wird eine deutliche Veränderung im Leben sichtbar. Drei Punkte markieren den neuen Lebensweg:
1. Der Bruch mit der Sünde: Nachdem wir in der Bekehrung die Vergebung aller Schuld erhalten haben, kommen wir zu einer neuen Lebensweise, die gründlich mit der Sünde bricht. Als wiedergeborene Christen sind wir nicht sündlos, aber was vorher fahrplanmäßig geschah, ereilt uns nun als Eisenbahnunglück. Die Beachtung der Gebote, die nicht als Verbote gedacht sind, sondern als Hilfe für ein gelungenes Leben, wird unserem Leben eine entscheidende Korrektur geben. Mit dieser neuen Orientierung zeigen wir Gott, dass wir ihn lieben (1 Joh 5,3), und unseren Mitmenschen sind wir ein „Brief Christi“ (2 Kor 3,3), der von jedermann gelesen werden kann.
2. Das tägliche Leben im Glauben: Wer an Christus glaubt und demzufolge ständig mit der Bibel umgeht, findet eine Fülle hilfreicher Anweisungen für alle Bereiche dieses Lebens, von denen im Folgenden eine Auswahl genannt sei. Da es sich in diesem Abschnitt fast ausschließlich um die irdischen Aspekte des Glaubens handelt, kommen die alttestamentlichen Bücher Sprüche und Prediger Salomo hier reichlich zum Zuge. Wir finden Anweisungen für unsere eigene Person (a) und für den Umgang mit anderen Menschen (b):
2a) Zur eigenen Person:
- Leib (Röm 13,14; 1 Kor 3,17; 1 Kor 6,19)
- Essen und Trinken (Spr 23,20)
- (Art der Ernährung vor dem Sündenfall: 1 Mo 1,29)
- Art der Ernährung nach der Sintflut (1 Mo 9,3-4; 1 Kor 8,8; Kol 2,16; 1 Tim 4,3-5)
- Schlaf (Ps 4,9; Spr 6,6-11; Spr 20,13; Pred 5,11)
- notwendige Arbeit (2 Mo 20,9-11; 2 Mo 23,12; Spr 6,6-11; Spr 14,23; Spr 18,9; Spr 21,25; Pred 3,13; Pred 10,18; 2 Thess 3,10)
- Arbeit als Lebensprinzip (Pred 2,3-11)
- Entlohnung für Mitarbeiter (Jes 65,23; Jer 22,13; Lk 10,7)
- Freizeit (Spr 12,11b)
- Erwerb von Geld und Gut (Pred 4,6; 1 Tim 6,6-8; Hebr 13,5)
- rein irdisches Streben, diesseitige Lebensinhalte (Pred 2,2-11)
- Besitz (Mt 6,19; Spr 10,22)
- Reichtum (Spr 11,28; Spr 13,7; Spr 14,24; Pred 5,18)
- Hausbau (Ps 127,1; Jer 22,13)
- Sport (1 Kor 9,24-25; 1 Tim 4,8)
- Sorgen (Ps 55,23; Spr 12,25; Phil 4,6; 2 Tim 2,4; 1 Petr 5,7)
- Sex in der Ehe (Spr 5,18-19; Pred 9,9; 1 Kor 7,3-6)
- Sex ausserhalb der Ehe (Spr 5,20-23; Spr 6,24-32; Jer 5,8-9; Hebr 13,4b)
- Sünde (1 Mo 4,7; Ps 65,4; Klgl 3,39; Joh 20,23; 1 Joh 1,9; 1 Joh 5,17; Hebr 12,1)
- Alkohol (Ps 104,15; Spr 23,30-35; Spr 20,1; Eph 5,18; 1 Tim 5,23)
- Redeweise (Ps 119,172; Spr 12,14+22; Spr 14,3+5; Spr 18,20-21; Spr 25,11; Eph 5,19; Kol 4,6; Jak 1,19; Hebr 13,16)
- Anfechtung (1 Petr 1,6-7; Jak 1,2+12)
- anklagendes Gewissen (1 Joh 3,20)
- Zorn (Eph 4,26)
- Zeit (Lk 19,13b; 1 Kor 7,29; Eph 5,16)
- Gesinnung (Phil 2,5)
- Träume (Pred 5,6)
- Fröhlichkeit und Freude (Ps 118,24; Spr 15,13; Spr 17,22; Phil 4,4; 1 Thess 5,16)
- Gutes tun an sich selbst (Mt 22,39)
- genaues Maß (Spr 11,1+24; Spr 20,10)
- eigene Philosophie oder Religion (Spr 14,12)
- Jugend (Ps 119,9; Pred 11,9; Pred 12,1)
- Alter (Ps 71,9)
- Tod (Hiob 14,5; Ps 88,4; Pred 8,8)
Verhalten bei:
- Krankheit (Pred 7,14; Jak 5,14-16)
- Not (Ps 46,2; Ps 50,15; Ps 77,3; Ps 73,21-28; Ps 107,6-8; Phil 4,19)
- Depressionen (Ps 42,6; Ps 119,25)
- Menschenfurcht (Ps 56,12; Ps 118,6+8; Spr 29,25)
- Unglück (Jes 45,7; Klgl 3,31-37; Amos 3,6)
- alltäglichen Tätigkeiten (Pred 9,10; Kol 3,17)
- Geben (Spr 11,24-25; Pred 11,1; Mal 3,10; 2 Kor 9,6-7)
- Bürgschaften (Spr 6,1-3; Spr 11,15; Spr 17,18)
- Pfand nehmen (2 Mo 22,25-26)
- der Suche nach Wegweisung (Ps 37,5; Ps 86,11; Ps 119,105)
- der Suche nach einem Partner (Hohel 3,1; Amos 3,3; 2 Kor 6,14)
- Leiden um Gerechtigkeit (1 Petr 3,14)
- Irrlehren (Kol 2,8; 2 Petr 3,17; 1 Joh 4,6)
- Vorhaben (Pred 9,10; Phil 4,13; Kol 3,23)
2b) Hinweise für den Umgang mit anderen Menschen:
- Ehepartner (Eph 5,22-28; 1 Petr 3,1-7; Hebr 13,4)
- Kinder (5Mo 6,7; Spr 13,1; Eph 6,4; Kol 3,21; 1Tim 3,12)
- Eltern (2 Mo 20,12; Spr 6,20; Spr 30,17; Eph 6,1-3)
- Freunde (Micha 7,5)
- gottesfürchtige und tugendsame Ehefrau (Spr 12,4a; Spr 31,10-31)
- zänkische und zuchtlose Ehefrau (Spr 11,22; Spr 12,4b; Spr 21,19)
- Feinde (Spr 25,21-22; Spr 24,17; Mt 5,22+44; Röm 12,14)
- böse Leute (Spr 1,10; Spr 24,1-2; 1 Petr 3,9)
- Narren, unverständige Leute (Spr 9,8; Spr 23,9)
- Gläubige (Röm 12,10; Gal 6,2+10b; Eph 4,32; Phil 2,4; 1 Petr 3,8-9)
- dem Glauben Fernstehende (Mt 10,32-33; Apg 1,8; Kol 4,5; 1 Petr 2,12+15)
- Ratgeber (Spr 15,22)
- Mitmenschen (Mt 22,39; Gal 6,10a; 1 Joh 4,17-18)
- Glaubenslehrer (Hebr 13,7)
- Kranke (Mt 25,36; Jak 5,14-16)
- Arzt und Arznei (Mt 9,12; 1 Tim 5,23)
- Fremdlinge und Gäste (Mt 25,35; Röm 12,13; Hebr 13,2)
- Arme (Spr 3,27; Spr 19,17; Mt 25,34-40)
- Irrende (Jak 5,19)
- Irrlehrer (1 Joh 4,1-3; Judas 23)
- Zweifler (Judas 22-23)
- Witwen (1 Tim 5,3; Jak 1,27)
- Fröhliche oder Trauernde (Spr 17,22; Röm 12,15)
- alte Leute (3 Mo 19,32; Spr 23,22; 1 Tim 5,1)
- Tote (Pred 9,5-6)
2c) Hinweise für den Umgang:
- mit der Gemeinde (Apg 2,42; Hebr 10,25)
- mit der Schöpfung (1 Mo 1,28)
- mit dem Staat (Mt 22,21; Röm 13,1-7; 1 Petr 2,13)
- mit Israel (Sach 2,12).
3. In der Welt, nicht von der Welt: Den Wirkrahmen des an Christus Gläubigen hat der Herr Jesus auf die knappe Formel gebracht: „Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasset euch die Welt“ (Joh 15,19). Wer an Jesus glaubt, lebt zwar auch in dieser Welt wie alle anderen, aber sein Lebensbezug hat über das unter Punkt 2 Genannte hinaus eine ewigkeitliche Dimension, die sich in seinem Verhältnis zu Gott dem Vater und seinem Sohn und in seinem geistlichen Verhalten auswirkt:
3a) Das Verhalten zu Gott und zu Jesus Christus:
- Gott lieben (5 Mo 6,5; Ps 31,24; Mt 22,37),
- ihn erkennen (Ps 46,11)
- an ihn glauben (Hebr 11,6)
- an ihn denken (Spr 3,5-6; Pred 12,1)
- seine Gebote halten (Pred 12,13; Micha 6,8)
- ihm danken (Ps 107,8; Eph 5,20; Kol 4,2)
- ihn loben und preisen (Ps 103,1-2; Eph 5,19b)
- ihm singen (Ps 68,5; Ps 96,1)
- ihn in der Not anrufen (Ps 50,15)
- ihn anbeten (Mt 4,10b)
- ihm nahen (Jak 4,8)
- Den Herrn Jesus lieben (Joh 21,16; 2 Kor 5,6; 2 Tim 4,8)
- ihn anrufen (Apg 7,58; Röm 10,13)
- ihn loben und preisen (Offb 5,12)
- ihn aufnehmen (Joh 1,12)
- an ihn glauben (Mk 16,16; Joh 11,25-26; Apg 16,31; 1 Joh 3,23)
- ihn mehr erkennen (Eph 4,13)
- ihm gehorsam sein (2 Kor 10,5; 1 Petr 1,22)
- ihm nachfolgen (Lk 14,27; Lk 14,33)
- ihm dienen (Eph 6,7)
- mit ihm Gemeinschaft haben (Joh 15,2; 1 Kor 1,9; 1 Kor 11,23-29; 1 Joh 1,3)
- in ihm bleiben (Joh 15,4)
- zu ihm und in seinem Namen beten (Joh 14,13-14; Apg 7,58; Eph 5,20).
3b) Geistliches Wirken und Verhalten:
- dem Reich Gottes höchste Priorität einräumen (Mt 6,33; Kol 3,2)
- Frucht wirken (Ps 126,5-6; Lk 19,13)
- Frucht des Geistes erbringen (Gal 5,22; Eph 5,9)
- Schätze im Himmel sammeln (Mt 6,20)
- das Wort Gottes verbreiten (2 Kor 5,20; 1 Thess 1,8)
- das Gott Wohlgefällige tun (Eph 5,10; 1 Thess 2,4)
- das Evangelium verkündigen (Mt 28,19-20; Phil 1,27; 1 Tim 6,12)
- Gemeinschaft mit Gläubigen pflegen (Mt 18,20; Apg 2,42)
- in der Heiligung leben (1 Thess 4,3; 2 Thess 2,13; Hebr 12,14)
- reichlich mit der Bibel umgehen (Jos 1,8; Ps 119,162; Kol 3,16)
- geistliche Ziele haben (Ps 39,5; Phil 3,14).
Quelle: Aus dem Buch: "Fragen, die immer wieder gestellt werden", CLV Verlag, 1996